nTLDs

was kostet eine neue Domain-Endung?

Wer sich um eine neue Domain-Endung bewerben möchte, benötigt neben Zeit vor allem eins: Geld. Allein die Teilnahme am Bewerbungsverfahren ist mit sechsstelligen Gebühren verbunden. Hinzu kommen Kosten für die technischen Aspekte des Betriebs einer Domain-Endung.

Jeder Teilnehmer ist zunächst verpflichtet, eine Bewerbungsgebühr von US$ 185.000,- zu bezahlen, wobei ein Teilbetrag von US$ 5.000,- mit der Anmeldung beim so genannten „TLD Application System“ (TAS) fällig wird. Die Gebühr deckt alle Prüfungen, die im Zusammenhang mit der „initial evaluation“ anfallen, also dem Kern des Prüfungsverfahrens, sowie auch einen Großteil der Prüfungen, die im Falle einer „extended evaluation“ anfallen könnten. Sollte ein Kandidat seine Bewerbung während des Prüfverfahrens zurückziehen, werden je nach dem Stand der Prüfung maximal US$ 148.000,- zurückerstattet. Teilnehmer der Einführungsrunde des Jahres 2000 haben zudem die Gelegenheit, einen Nachlass von US$ 86.000,- zu erhalten.

Neben der Bewerbungsgebühr gibt es weitere Zahlungen, die je nach den Umständen fällig werden. Sollte sich zum Beispiel herausstellen, dass bestimmte Dienstleistungen eines Bewerbers Fragen aufwerfen, welche die Sicherheit und Stabilität des Domain Name System berühren, ist eine zusätzliche Prüfgebühr von voraussichtlich US$ 50.000,- zu entrichten. Davon unberührt ist die „dispute resolution filing fee“, die im Fall von Streitigkeiten zu entrichten ist. Die Festsetzung der Höhe bleibt dem zuständigen Schiedsgericht überlassen, bewegt sich nach Einschätzung von ICANN aber zwischen US$ 1.000,- und 5.000,- pro Verfahren. Im Bewerberhandbuch ebenfalls erwähnt wird eine Beschlussgebühr für Schiedsgerichte, die sich je nach zahlenmäßiger Besetzung des Gerichts auf Stundensätze von US$ 122.000,- oder darüber hinaus summieren kann.

Hat man das Einführungsverfahren erfolgreich absolviert, verlangt ICANN von jedem Domain-Verwalter eine Registry-Gebühr. Pro Kalendervierteljahr ist eine Fixgebühr von US$ 6.250,- fällig, also US$ 25.000,- pro Jahr. Hinzu kommt eine Transaktionsgebühr von US$ 0,20 pro registrierter oder verlängerter Domain. Die Kosten für (juristische wie wirtschaftliche) Beratung vor, während und nach dem Bewerbungsverfahren sowie den Aufbau und den Betrieb einer Registry sind bei alldem nicht einkalkuliert; hier sind der Phantasie praktisch keine Grenzen gesetzt.

Wie viel letztlich der Endkunde pro registrierter Domain zu bezahlen hat, ist derzeit noch nicht absehbar und wird sich von nTLD zu nTLD unterscheiden. Eine festgeschriebene, einheitliche Registrierungsgebühr gibt es somit nicht; jeder Verwalter einer neuen Domain-Endung ist bei der Festlegung der Gebühren grundsätzlich frei.

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