nTLDs

die Rückkehr des "www"

Mit den neuen generischen Top Level Domains ändert sich das Internet. Was genau sich ändert, ist nicht abzusehen, einige Überraschungen stehen zu erwarten. Doch wie Domain-Fachmann Andrew Allemann meint, kehren auch alte Bekannte zurück: das Präfix „www“ wird wieder wertiger.

Die neuen Endungen bringen Individualisierung von Unternehmen, Kennzeichen, Branchen und Gemeinschaften. Sie sollen Vorteile für Nutzer und Anbieter bereithalten. Doch Andrew Allemann erklärt in seinem Weblog domainnamewire.com, dass mit den neuen Endungen, die klarere Nutzeransprache aufweisen sollten, auch das altbekannte Präfix „www“ wieder zu neuem Glanz geführt werde. Denn welcher durchschnittliche Nutzer wird unter dem Begriff great.food eine Domain vermuten? Um den Hinweis auf eine Internet-Domain optisch für den Nutzer erkennbar zu machen, meint Allemann, wird man an „www.great.food“ nicht vorbeikommen. Damit ist die optisch schöne klare Aussage verhunzt – jedoch weiss dann der Nutzer wenigstens, was gemeint ist.

Tatsächlich lässt sich von den neuen Endungen eine verbesserte Kommunikation erwarten. Die Kombination von Second Level Domain und Marke, wie zum Beispiel in den Domains 3er.bmw und telefon.siemens, ist eine minimalistische Verheißung. Jedoch wird sie noch einige Jahre auf sich warten lassen, denn ob der normale Nutzer begreift, dass es sich um Internet-Domains handelt, darf man bezweifeln. Die neuen Endungen werden zunächst ohne „www“ nicht auskommen, dessen es bei einer korrekt konnektierten Domain nicht bedarf. Doch abgesehen von den weniger schönen Werbezeilen und Kontakthinweisen, welchen tatsächlichen Nachteil hat man mit dem Präfix?

Nach wie vor kommt die Werbebranche, die Domains als Kontaktadresse in der Anzeige angibt, ohne „www“ nicht aus. Das Kürzel, das für World Wide Web steht, wird nach wie vor, so überflüssig es auch ist, in der Werbung transportiert als die vermeintlich notwendige Eingabe in der Adresszeile des Internetseitenbetrachters. Wenn das Präfix jetzt zunächst weiter kommuniziert wird, ändert sich eigentlich nichts. Der Nutzer wird nichts vermissen, ihm wird auch nichts zu viel sein. Das eigentliche Problem bleibt jedoch: Der Nutzer muss an die neuen Endungen herangeführt werden. Das wird die zukünftige Kernaufgabe aller Kommunikatoren sein. Der Nutzer, und das werden nicht zwingend wir, sondern nachfolgende Generationen sein, wird sich letztendlich an die neuen Endungen gewöhnen, weil er mit ihnen aufwächst.

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