Die Einführung von neuen Domain-Endungen kämpft mit zwei sich gegenseitig verstärkenden Problemen: Der immer noch in vielen Bereichen fehlenden Akzeptanz am Markt wird durch technische Hürden in die Hände gespielt. ICANN begegnet dem auf seiner Seite mit der Universal Acceptance Steering Group (UASG). Aber auch der den Endnutzer ansprechende Markt kann etwas für die technischen Belange tun.
ICANN gab vor einem Jahr den Startschuss für die Einrichtung der Universal Acceptance Steering Group (UASG). Unter dem Motto »jeder Domain-Name sollte gleich behandelt werden« arbeitet sie an der Universal Acceptance. Diese gewährleistet, dass jede Domain-Endung oder eMail-Adresse überall im Internet lesbar ist und von allen Internet-Clients wie eMail-Server, Mail-Clients, Router, Angebote von Internetdienstleistern oder Internet-Browsern akzeptiert wird. Doch davon sind wir noch weit entfernt, wie unter anderem die Slides des UASG-Vortrags anlässlich des 52. ICANN-Meetings in Singapur im März diesen Jahres zeigen. Die Probleme liegen im Einzelnen bei den langen Domain-Endungen, den internationalisierten Zeichensätzen von Domains und Domain-Endungen, der schnellen Einführung hunderter neuen Endungen sowie den internationalisierten eMail-Adressen.
Diesen Schwierigkeiten will die UASG begegnen, indem sie als Ansprechpartner bei allen Problemen zur Verfügung steht, diese sammelt und dann gebündelt an die zuständigen Instanzen weiterreicht. Doch das allein wird der Sache nicht gerecht, es sieht mehr wie ein langwieriger Prozesse aus. Den können alle im Internet aktiven Entitäten beschleunigen, indem sie beispielsweise an der Public Suffix Liste von Mozilla mitarbeiten. Diese Liste dient dazu, alle TLDs und SLDs zu listen, um die Unterstützung der Endungen in den jeweiligen Clients gewährleisten zu können. Hierzu zählt allen voran Firefox, Thunderbird, aber auch Safari und andere Internet-Browser. Neben Gervase Markham, einem aktiven Mozilla-Mitarbeiter, sind alle weiteren Unterstützer ehrenamtlich tätig. In Summe handelt es sich um knapp zehn Leute, von denen der für sein Engagement allenthalben bekannte Jothan Frakes die aktivste Rolle inne hat. Die Public Suffix Liste von Mozilla steht als Open Source zur Verfügung: jeder kann die Liste beziehen und für seine eigene Zwecke einsetzen, um beispielsweise Checks gegen diese Liste in der eigenen Technik zu implementieren. Tobias Sattler, CIO der united-domains GmbH, bringt es auf den Punkt:
Als Betreiber einer Webseite oder Administrator eines Mail-Dienstes sollte man sich nicht ausschließlich darauf verlassen, dass jemand anderes die Arbeit macht. Viele Firmen, private Webseiten und Software-Entwickler verwenden Algorithmen um z.B. E-Mail-Adressen oder URLs bei Anmeldungen oder Formularen zu überprüfen. Wenn dabei gegen eine nicht aktuelle TLD-Liste geprüft wird schließt man unfreiwillig potenzielle Käufer und Besucher aus. Es bietet sich daher an sein eigenes Angebot stetig zu überprüfen und auf einen aktuellen Stand zu halten.”
Es ist noch ein weiter Weg, bis die neuen Endungen sich in der Mitte der Gesellschaft eingefunden haben. Jean Guillon sieht in einem Artikel auf CircleID.com auch bereits Fortschritte innerhalb des vergangenen Jahres: wo er früher auf LinkedIn noch Links zu Angeboten unter .guru über eine .com-URL leiten musste, hat der Anbieter LinkedIn mittlerweile reagiert und versteht nun auch neue Endungen innerhalb seines Systems. Ein allgemeines Interesse daran, diesen Weg in allen Bereichen zu ebnen, besteht bei allen Beteiligten, bei ICANN, den Registries und Registraren, bei Diensteanbietern im Internet, bei Domain-Inhabern und bei den Endnutzern.
Vielen Danke for the mention – I appreciate it, and want to share the praise within all the volunteers who help – I am but one of the many volunteers within the Mozilla community who are working together.
It is a privilege to be part of something that can do as much good, while working with amazing developers and volunteers on the PSL.