Der Streit um die Einführung der Top Level Domain .amazon wird ab sofort auf politischer Ebene fortgesetzt.
Das »board of directors« der Internet-Verwaltung ICANN hat den CEO Göran Marby angewiesen, Verhandlungen zwischen den Mitgliedsstaaten der Amazon Cooperation Treaty Organization (ACTO) sowie Vertretern der .amazon-Bewerberin Amazon EU S.à r.l. zu vermitteln und sodann aufzunehmen. Vor allem die ACTO-Staaten Brasilien und Peru kämpfen seit Jahren gegen die Einführung, weil sie eine Monopolisierung des aus ihrer Sicht geographischen Begriffs »Amazon« durch Amazon fürchten. Einen Vermittlungsvorschlag von Amazon, geographisch und kulturell sensitive Begriffe wie zum Beispiel rainforest.amazon nicht zu vergeben, lehnten sie zuletzt beim ICANN-Meeting in Abu Dhabi ab. Die ICANN-Bewerberdatenbank listet die Bewerbung mit dem Status »Will Not Proceed«, was einer Ablehnung gleich kommt; so ganz scheint die Tür für Amazon aber noch nicht geschlossen zu sein. Die breite Öffentlichkeit würde von .amazon gleichwohl nicht profitieren: als .brand bliebe eine Registrierung ausschließlich dem Online-Händler vorbehalten.