Linkifying

Die .tube-Registry sorgt für mehr Universal Acceptance

Die .tube-Registry Latin American Telecom LLC vermeldet in Sachen Universal Acceptance (UA) einen Teilerfolg: dank eines Software-Updates unterstützen künftig auch Software-Anwendungen wie der Messenger-Dienst WhatsApp zahlreiche neu eingeführte Top Level Domains.

Wie kürzlich berichtet, hatte Rami Schwartz von Latin American Telecom LLC herausgefunden, dass der Messengerdienst WhatsApp zahlreiche neu eingeführte Endungen wie .africa, .amazon oder .tube in Domains nicht als Link erkennt (»linkifying«). Gibt ein Nutzer zum Beispiel die Domain nic.tube in WhatsApp ein, erscheint sie daher als bloßer Text, obwohl sie bereits am 07. Januar 2016 delegiert wurde. Zwar kann man das umgehen, indem man https:// oder www. vor die Domain setzt; andere neu eingeführte Endungen wie .london, .microsoft oder .xyz werden jedoch auch ohne diesen Umweg als Link dargestellt. Es deutet viel darauf hin, dass eine Bibliotheksdatei im Betriebssystem Android eine Liste gültiger nTLDs verwendet, die seit dem 24. November 2015 nicht mehr aktualisiert wurde. Jede App, die sich auf Android verlässt, um eine Top Level Domain zu validieren, kann daher für das Problem anfällig sein – jede TLD, die jünger als sieben Jahre ist, wird damit nicht validiert. Für die Latin American Telecom LLC ist eine Lösung des Problems existentiell, da man .tube-Domains in URL-Verkürzern vermarkten will, also in Werkzeugen wie Bitly, Short.io oder Ow.ly, die lange und komplexe URLs in kürzere Links umwandeln.

Doch wenn man einer Pressemitteilung der Registry Glauben schenken kann, dann ist das Problem bereits gelöst. Am 26. September teilte die Registry mit, dass man mit Links.Tube den ersten »short link creator« exklusiv für Videoinhalte gestartet hat. Die benutzerdefinierten Links würden sich mühelos über verschiedene Social-Media-Plattformen und Instant-Messaging-Dienste einschließlich WhatsApp nutzen lassen. Der Durchbruch im Bereich „linkifying“ sei gelungen, weil Meta Platforms Inc. reagiert und mit hochqualifizierten Experten zusammengearbeitet habe, um die Ursache des Problems zu ermitteln. Durch umfangreiche Tests auf verschiedenen Betriebssystemen und Plattformen habe man herausgefunden, dass Google Android seine TLD-Datenbank seit November 2015 nicht mehr aktualisiert hatte, was wesentlich zum Problem der mangelnden Universal Acceptance beigetragen habe. Die Kehrtwende sei jedoch am 11. September 2023 gelungen; an diesem Tag habe Android seine Listen aktualisiert und damit einen entscheidenden Moment auf dem Weg zur vollständigen Anerkennung von .tube und einen Sprung in der universellen Akzeptanz markiert. Doch die Registry warnt, dass es nach wie vor Unstimmigkeiten gäbe. Um Konsistenz über alle Plattformen hinweg zu erreichen, sei eine Zusammenarbeit zwischen Branchenriesen wie Microsoft, Apple und Google erforderlich, um vernünftige Aktualisierungszyklen für die Public Suffix List (PSL) oder eine gleichwertige »kanonische Liste« unter der Leitung von ICANN festzulegen. Die Registry selbst wolle sich weiterhin für UA einsetzen, aber auch andere wichtige Akteure der Branche müssten ihren Teil dazu beitragen.

Die Registry rühmt sich mit den Worten:

This story exemplifies how the perseverance of a small company unearthed a Universal Acceptance issue of global significance, rallying the support of industry leaders and setting a precedent for cooperation that can positively impact billions of internet users.

Bis das Update in allen Software-Anwendungen aktiv ist, kann es allerdings noch einige Zeit dauern.

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