Der US-Suchmaschinenbetreiber Google möchte den Umgang mit neu eingeführten Top Level Domains leichter machen: gemeinsam mit fünf Domain-Verwaltungen hat man vor wenigen Tagen den „Domain Test“ vorgestellt.
Ein »tool designed to help developers test their applications for compatibility with new top-level domains« – nicht weniger will der »Domain Test« bieten. Entwickelt wurde er von Google Registry gemeinsam mit Ausregistry, CentralNic, Donuts, RightSide und Uniregistry. Es handelt sich um ein Open Source Projekt unter der »Apache 2«-Lizenz, das derzeit 145 neue Top Level Domains umfasst. Darunter befindet sich mit .xyz die derzeit – an Registrierungen gemessen – beliebteste neue Endung; aber auch andere populäre nTLDs wie .link, .guru oder .website werden ebenso erfasst wie einige deutsche Begriffe, darunter .haus, .immobilien, .reisen und .kaufen. Sie ist kostenlos erhältlich und kann frei modifiziert werden.
Ausgangspunkt der Programmierung des Werkzeugs war, dass die verschiedenen nTLDs jeweils ihre ganz besonderen Eigenheiten haben, wie zum Beispiel ihre Länge oder die Verwendung von internationalisierten Zeichen, die zu Fehlfunktionen oder sogar Abstürzen in Software führen können. »Domain Test« will dabei helfen, diese Bugs zu erkennen und zu lösen. Sie umfasst folgende Bereiche bzw. Kommandos: HTTP Testing API, Email Testing API, Echo, Token, Stash und Security Considerations. Wie daran zu erkennen, richtet sich „Domain Test“ an erfahrene Programmierer und Kenner des Domain Name Systems. So müssen unter anderem die Nameserver mit ns1.google.com, ns2.google.com, ns3. google und ns4.google.com neu eingerichtet werden; zudem müssen sich Interessierte unter crr-tech@google.com per eMail an Google wenden.
Übrigens ist bisher noch nicht restlos aufgeklärt, wie Google Domains unter neuer Endung im Page-Rank wertet. Offiziell soll das System alle TLDs gleich behandeln; Schlüsselbegriffe innerhalb einer Domain, gleich ob auf Ebene Top- oder Second Level, würden demnach keine Vorteile bringen. Selbst eine .brand oder eine Geo-TLD wie .berlin oder .bayern brächte dabei keinen Vorteil, wie John Mueller vor mittlerweile einem Jahr im Google Webmaster Central Blog klargestellt hat. Allerdings melden zumindest vereinzelte User, dass zum Beispiel EMDs, also »exact match domains«, durchaus zu einer höheren Bewertung führen würden. Daher gelten .com-Domains nach wie vor als die begehrtesten Domains, wenn es um Themen wie SEO (Search Engine Eptimization) geht.