Ob die Schweizer nun langsamer sind oder nur länger genießen, können wir nicht klären, aber in Sachen Domains macht ihnen jedenfalls keiner was vor: die Stadt Basel hat sich bei ICANN um eine eigene Domain-Endung .basel beworben. Bei .me bekommt man was geboten, und auf der Insel solls kürzer werden – hier unsere Kurznews.
Der Kurz-Domain-Zug rollt weiter, und nun will auch die britische Registry Nominet aufspringen. Letzte Woche gab Nominet bekannt, sowohl die bisher gesperrten Domains mit einem und zwei Zeichen als auch einige bisher reservierte Domains freizugeben. Da .uk als Third Level Domain betrieben wird, umfasst die Freigabe die Subdomains .co.uk, .org.uk, .me.uk und .net.uk. Ausgenommen bleiben einige Adressen wie vw.co.uk, da sie bereits vor Etablierung von Nominet im Jahr 1996 vergeben worden waren und daher Bestandsschutz genießen. Die Verteilung soll nach den derzeitigen Planungen in zwei Phasen erfolgen; die erste Runde ist für Inhaber von Kennzeichenrechten, bei welchen der geschützte Begriff mit der gewünschten Domain identisch ist; in Runde zwei würden die verbleibenden Domains verteilt. Nominet hat eine öffentliche Anhörung gestartet, die bis 8. Juni 2010 dauert; wann die Freigabe erfolgt, ist noch offen.
NameJet und .ME Registry, Verwalterin der montenegrinischen Top Level Domain .me, haben eine Auktion für attraktive Vor- und Nachnamen-Domains unterhalb der Endung .me angekündigt. Beginnend ab 5. April 2010 stehen Domain-Namen wie kevin.me, jack.me, maria.me, daniel.me oder paul.me zur Versteigerung an. Internetadressen mit der Endung .me gelten vor allem in sozialen Netzwerken als begehrt, so dass ein reges Wettbieten zu erwarten ist. Insgesamt sind derzeit etwa 350.000 .me-Domains weltweit registriert, seit die Länderendung vor zwei Jahren grundlegend reformiert und mittelbar in die Hände von GoDaddy, dem weltgrößten Domain-Registrar übergeben wurde.
Basel, nach Zürich und Genf drittgrößte Stadt in der Schweiz, erwägt, sich um eine eigene Top Level Domain .basel zu bewerben. Wie die Basler Zeitung meldet, habe die Stadt eine unverbindliche „Expression of Interest“ bei der Internet-Verwaltung ICANN abgegeben. „Wir wollten einen Fuss in die Türe bekommen“, so Vizestaatsschreiber Marco Greiner. „Der Kanton nimmt die Interessen der Region wahr.“. Vor weiteren Schritten will man nun den Bedarf an Domains mit der Endung .basel abklären, und hat hierzu Gespräche mit Wirtschafts- und Tourismusorganisationen aufgenommen. Ganz billig wird .basel indes nicht. Die Kosten für die Bewerbung beziffert die Stadt auf CHF 500.000,–, umgerechnet also gut EUR 310.000,–; die jährlichen Kosten für den Betrieb setzt man vorläufig mit etwa CHF 2,0 Mio. an. Wer als Registry die technische Verwaltung übernehmen könnte, ist derzeit noch offen.