TLDs

Neues von .ch, .nl und .xxx

Nepper, Schlepper und Bauernfänger haben endgültig Einzug in den Cyberspace gehalten: sowohl aus der Schweiz als auch aus Holland melden die nationalen Vergabestellen Abzockversuche. Davon lässt sich die Rotlicht-Domain .xxx in ihren Bemühungen um eine Einführung allerdings nicht abhalten – hier unsere Kurznews.

Die schweizer Domain-Verwaltung SWITCH warnt vor täuschenden Angeboten für Domain-Namen. Wie SWITCH vergangene Woche mitteilte, gingen beim Kundendienst der Registry zuletzt vermehrt Anfragen von verunsicherten Kunden ein. Ihnen wurde sowohl telefonisch als auch per eMail meist zu überhöhten Preisen die Registrierung eines oder mehrerer Domain-Namen angeboten. Dabei verwenden die Trickser ein altbekanntes Muster: sie wenden sich an Personen, die bereits den Domain-Namen firma.ch registriert haben; unter Vorspiegelung falscher Tatsachen wird ihnen dann angeboten, ähnliche Namen wie firma-ag.ch oder firma-ag.com umgehend für sie zu registrieren. Zusätzlich setzen die Trickser den Kunden unter Druck und fordern ihn zu einer schnellen Entscheidung auf, da die Domain(s) sonst weg sein könnten. SWITCH erachtet derartige Methoden als unlautere Werbung und macht Betroffene auf die Möglichkeit aufmerksam, bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission eine Beschwerde einzureichen.

Domain-Tricksereien meldet auch die niederländische Registry SIDN. Dort häufen sich die Beschwerden über eine Unternehmung mit der Bezeichnung „GT@P“, die zuletzt 2007 unangenehm aufgefallen war. GT@P wendet sich an die Inhaber von .nl-Domains und drängt sie, ihre Adresse im WorldWideWeb Register aufzunehmen, damit dieses aktuell bleibt. Die damit verbundenen Kosten von EUR 957,00 sind im Kleingedruckten versteckt. Da sich der Vertrag auf drei Ausgaben des Registers erstreckt, belaufen sich die Gesamtkosten auf EUR 2.871,00. Da die Reaktionsmöglichkeiten von SIDN auf derartige Angebote ebenso wie bei SWITCH eingeschränkt sind, verweist man auf eine Meldung an fraudemeldpunt.nl; dort können ebenfalls Beschwerden eingereicht werden. Im übrigen empfiehlt SIDN dringend, das GT@P-Angebot abzulehnen.

Stuart Lawley, Chairman und Präsident von ICM Registry, ist zuversichtlich, dass seine .xxx-Bewerbung vor Gericht doch noch grünes Licht erhält. Mehr als 1.000 Seiten Schriftsätze hat die US-Kanzlei Crowell & Moring für ICM Registry bereits eingereicht, mehr als fünf Millionen US-Dollar kostete die Bewerbung bisher. Eine für ICANN bindende Entscheidung des International Centre for Dispute Resolution wird irgendwann dieses Jahr erwartet.

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