„Laptop und Lederhos’n“ – mit der Bewerbung um die Top Level Domain .bayern unterstreicht man im Freistaat, Tradition und Moderne verbinden zu wollen. Aus Holland vermeldet die Registry einen neuen Mediationsservice, und in Island steigen die Registrierungszahlen – hier unsere Kurznews.
Der in München ansässige dotBayern e.V. hat seine Ambitionen zur Einführung der Top Level Domain .bayern nachhaltig unterstrichen. In einer Pressemitteilung betonte der Verein, sich im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens für die Einrichtung und den Betrieb von .bayern zu bewerben, wenn ICANN ab 2010 die ersten Anträge entgegennimmt. Um den von ICANN verlangten staatlichen Segen zu erhalten, pflegt der Verein einen regelmäßigen Dialog mit der bayerischen Staatsregierung und den angeschlossenen Institutionen, um die staatlichen Interessen angemessen zu berücksichtigen. Er verspricht einen nachhaltigen Nutzen für den Freistaat Bayern, seine Bürger und Unternehmen sowie das Landesportal bayern.de. Auch bei ICANN weiß man Bescheid; bereits im Juni 2009 anlässlich des Meetings in Sydney wurden den Verantwortlichen die Pläne für .bayern präsentiert. Die Initiative reiht sich damit in eine Vielzahl von angekündigten Bewerbungen für geographische TLDs ein, so etwa Wales (.cym), Galizien (.gal) oder Bretagne (.bzh).
Die holländische Domain-Verwaltung SIDN bietet ab dem 1. Oktober 2009 einen Mediationsservice. Wer wegen einer .nl-Domain in eine Auseinandersetzung gerät, kann einen SIDN-Mediator um Unterstützung bitten, ohne dass ein Gericht oder ein Schiedsgericht angerufen werden muss. Das Angebot ist Teil des Streitschlichtungssystems von SIDN und kostenfrei, vertraulich sowie optional. Die Mediatoren sind speziell geschult und versuchen, eine Lösung zu finden, mit der beide Parteien leben können. Dies setzt allerdings voraus, dass jede Partei zu Zugeständnissen bereit ist.
Die isländische Registry ISNIC jubelt über einen sprunghaften Anstieg der Registrierung – und die Ursache ist wohl zum Teil im bayerischen Starnberg zu suchen. Seit kurzer Zeit bietet united-domains.de für jedermann die Registrierung von .is-Domains zum Preis von EUR 69,– pro Jahr inklusive Umsatzsteuer an. Möglich wurde dies dank einer Liberalisierung der Vergabebedingungen und der Optimierung des Registrierungssystems der Registry. Prompt klettern auch die Registrierungszahlen nach oben; wie ISNIC auf seiner Website meldet, stiegen die Anmeldezahlen im August 2009 gegenüber dem Vorjahr um 55 Prozent, auch wenn in totalen Zahlen der Anstieg von 337 auf 537 Webadressen noch vergleichsweise bescheiden klingt. Bisher knapp 26.000 registrierte .is-Domains lassen jedenfalls noch viel Raum für eine Vielzahl freier, attraktiver Internetadressen.
Zum Schluss noch ein kurzer Abstecher nach Kamerun: Das Endlosdrama um den Live-Start scheint vorbei. Nach Angaben der zentralen Verwaltung Netcom.cm Sarl fand der „Go-Live“ am 18. September 2009 statt; seither können .cm-Domains in Echtzeit registriert werden.