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Neues von .au, .ru und .fi

Sowohl in Australien als auch in Russland haben die national zuständigen Domain-Verwaltungsstellen angekündigt, Missbrauch nicht länger zu dulden und eine härtere Gangart einzuschlagen. Im bisher ruhigen Finnland tauchen ebenfalls die ersten Abzocker auf, während .coop auf GoogleMaps baut – hier unsere Kurznews.

Die australische Domain-Verwaltung auDA hat angekündigt, sämtliche Registrierungen unterhalb der Subdomain .org.au auf Einhaltung der Registrierungsbedingungen zu überprüfen. Diese Endung ist non-profit Organisationen vorbehalten, also vor allem gemeinnützigen Vereinigungen, die ihren Sitz zudem in Australien haben müssen. Der Kreis der Registrierungsberechtigten ist dabei abschließend definiert. Bisher hat auDA sämtliche 18.103 Domains überprüft, die im Zeitraum 1. Januar 2007 und 28. Februar 2009 angemeldet wurden, wobei immerhin 23 Prozent gegen die Vergabebedingungen verstoßen. Da in Australien die Registrare für die Benachrichtigung der Domain-Inhaber verantwortlich sind, haben sie nun bis 30. Juni 2009 Zeit, diese darauf hinzuweisen, ihre Daten zu erneuern oder die Domains zu löschen.

In eine ähnliche Kerbe wie auDA will nach Medienberichten die russische Domain-Verwaltung RU-Center schlagen. Wie die „Moscow Times“ in ihrer Online-Ausgabe meldet, plant die Registry, die Registrierung von .ru-Domains künftig von der Vorlage eines Identifikationspapiers wie dem Personalausweis oder dem Führerschein abhängig zu machen. Damit will man Rechtsverletzungen durch .ru-Domains erschweren, wie sie beispielsweise durch yanclex.ru erfolgt sind, die durch die Nähe zum Webportal Yandex zum Abfangen von Passwörtern genutzt wurde. Sind die vorgelegten Unterlagen falsch, kann RU-Center die Domain löschen. Die neuen Regelungen sollen nach Angaben von Registry-Sprecherin Maria Mokina demnächst vorgestellt werden und unter Umständen bereits im Juni 2009 in Kraft treten.

In Finnland warnt die zuständige zentrale Vergabestelle FICORA vor einer altbekannten Domain-Abzockmasche. Zahlreiche Unternehmen haben sich demnach gemeldet, dass sie telefonisch Angebote erhalten hätten, ihren Firmennamen auch als .com- oder .eu-Domain anmelden zu müssen, wobei rasches Handeln erforderlich sei. Die dafür verlangten Preise betrugen ein Vielfaches der sonst üblichen Registrierungsgebühren, und auch die zusätzlich angebotenen Leistungen lagen unter dem üblichen Marktangebot. Vor Anbietern, die derartige Methoden anwenden, kann daher nur gewarnt werden; mit FICORA haben sie weder etwas zu tun, noch kann FICORA hierauf Einfluss nehmen.

Eine nette Spielerei bietet .coop. Für die Genossenschaftsdomain hat die Registry die angemeldeten Domains mit Google Maps verknüpft und zeigt so auf einer Weltkarte, wie viele .coop-Domains wo registriert sind. Überraschenderweise entfällt ein Großteil davon auf Europa; in Deutschland sind es jedoch nur 23 und in Österreich gerade einmal drei.

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