Der Domain-Atlas der DENIC bekommt Konkurrenz: Österreichs Registry Nic.at veröffentlicht künftig den .at-Report und gibt darin Einblick in statistische Details. Sonst kann die DENIC aber auf Kontinuität bauen, während .xxx weiterhin ein Zankapfel bleibt – hier die Kurznews.
Die österreichische Domain-Verwaltung Nic.at glänzt mit einem neuen Service: drei Mal pro Jahr informiert künftig der „.at-Report“ kostenlos über die neuesten Entwicklungen in der .at-Zone. Die Erstausgabe steht ab sofort als .pdf zum Download unter at-report.at bereit und weiss mit zahlreichen Statistiken und Graphiken zu überzeugen. So wuchs etwa .at seit November 2009 um 7,8 Prozent und steht mit aktuell 932.132 Domains kurz vor der Millionen-Grenze. Mehr als zwei Drittel der .at-Domains entfallen auf Österreicherinnen und Österreicher; rein statistisch ist somit im Schnitt jeder 13. Österreicher Inhaber einer .at-Domain. Die Gesamtaufteilung der Domains zwischen juristischen und natürlichen Personen hält sich nahezu die Waage: 51 Prozent der Domains wurden durch Privatpersonen registriert, der Rest durch Unternehmen oder Organisationen. Bei den Bundesländern dominiert Wien mit 30 Prozent vor Niederösterreich (17 Prozent) und Oberösterreich (13 Prozent); vor allem die Tourismusregionen weisen eine hohe Domain-Dichte auf. Zahlenmaterial zum Sekundärmarkt runden den kompakten Überblick ab – ein klarer Lesetipp!
Kontinuität bei der deutschen Domain-Verwaltung DENIC eG: anlässlich der Generalversammlung am 22. April 2010 bestätigten die DENIC-Genossen ihre Führungsspitze. Bei den satzungsgemäß im Turnus von drei Jahren stattfindenden Neuwahlen von ehrenamtlichem Vorstand und Aufsichtsrat gab es innerhalb der Führungsspitze der Genossenschaft nur einen Wechsel: an die Stelle von Marcus Schäfer rückte Helga Krüger, Geschäftsführerin des DENIC-Mitglieds http.net Internet GmbH. Das zweite langjährige ehrenamtliche Vorstandsmitglied Carsten Schiefner wurde durch Wiederwahl im Amt bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden die fünf Mitglieder des Aufsichtsrats: Vorsitzender bleibt Elmar Knipp, daneben werden auch Thomas Keller, Stefan Legner, Dr. Johannes Loxen und Alexander Schwertner dem Aufsichtsrat für eine weitere Amtsperiode angehören.
Die Endlos-Saga um die Porno-Domain .xxx geht in die nächste Runde: Stuart Lawley, Präsident vom TLD-Bewerber ICM Registry Inc., wandte sich in einem offenen Brief an ICANN und die Internet-Community, um seiner persönlichen Enttäuschung und Betroffenheit über das Vorgehen ICANNs Ausdruck zu verleihen. Zwei der drei Möglichkeiten aus dem Optionspapier, auf dessen Grundlage ICANN über den Fortgang des Einführungsverfahrens entscheiden will, liefen darauf hinaus, die Entscheidung des Independent Review Panel im etwa zwei Jahre dauernden Schiedsverfahren unbeachtet zu lassen. Wörtlich sprach er von einem kritischen Test für die Reife ICANNs als nun weitgehend von US-Einfluss unabhängiger Organisation; zugleich forderte er unverzüglich grünes Licht für .xxx. Lawleys Ärger ist in Anbetracht von Investitionen von bisher mehr als US$ 9 Mio. in die Bewerbung verständlich; er kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass .xxx unverändert auf öffentlichen Widerstand stößt. Sieht man sich die bisher bei ICANN eingegangenen Kommentare an, dominiert eine Überschrift: „I Oppose the .XXX Domain“, und dies seitenlang. Wie auch immer ICANN entscheidet, weiterer Ärger ist vorprogrammiert.