Der Ärger über den jahrelangen Streit um die Einführung der Endung .amazon scheint bei der Internet-Verwaltung ICANN tief zu sitzen.
In einem Schreiben von 13. Mai 2020 an Alexandra Moreira, Generalsekretärin der »Amazon Cooperation Treaty Organization« (ACTO), ließ CEO Göran Marby gleich mehrfach anklingen, wie sehr ihn die Verhandlungen frustriert haben. So sei Marby zweimal bereit gewesen, nach Bolivien und Brasilien zu reisen; beide Termine habe die ACTO kurzfristig platzen lassen. Soweit die ACTO über den ICANN-Regierungsbeirat Government Advisory Committee (GAC) hätte Einfluss nehmen können, habe dieser keine Gründe genannt, die eine Zurückweisung der Bewerbung hätten rechtfertigen können. Über ein Jahr habe man über viele Stunden lang versucht, eine gütliche Lösung zu finden; nahezu jeden Vorschlag hätten die ACTO-Staaten abgelehnt. Insoweit war es nur folgerichtig, dass ICANN im Dezember 2019 das Registry-Agreement mit der Bewerberin Amazon EU S.à r.l. unterzeichnet hat. Delegiert ist .amazon bisher noch nicht; derzeit befindet sie sich in der Phase des Pre-Delegation Testing (PDT).