Die dotBERLIN GmbH & Co. KG, Verwalterin der Top Level Domain .berlin, hat ihren zweiten Transparenzbericht veröffentlicht. Der aktuelle Transparenzbericht 2019 bietet keine aufreibenden Neuigkeiten, und das ist gut.
Die Domain-Verwaltung für .berlin legte dieser Tage nach dem Transparenzbericht 2018 ihren Transparenzbericht 2019 vor, der das gesamte Jahr 2019 umfasst. Mit ihren Transparenzberichten will .berlin darstellen, welche Anfragen zu personenbezogenen Daten, Domain-Inhabern oder Domains sie von Strafverfolgungsbehörden und anderen Anfragenden erhalten hat, inwieweit .berlin-Domains missbräuchlich genutzt wurden und wie sie mit alledem umgegangen ist. Weiter stellt dotBERLIN darin zusammen, wie viele Anfragen auf Herausgabe von personenbezogenen Daten eingegangen sind und ob diese rechtmäßig bzw. nicht rechtmäßig waren. Damit will man zugleich das Bewusstsein für den Umgang mit personenbezogenen Daten und das Vertrauen in .berlin stärken.
Auch im zweiten Jahr des Transparenzberichts hält sich der Ansturm der Anfragen in Grenzen. Generelle Anfragen nach unspezifischen Daten, etwa von Journalisten, Behörden oder Anwälten, gab es 2019 keine. Domainspezifische Anfragen gab es vier, die sich alle auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) stützten. Damit war es eine Anfrage weniger als im Vorjahr. Alle vier Anfragen befand dotBerlin nach Prüfung für korrekt, man gab aber nur in einem Fall, einem Insolvenzverfahren, auch Auskunft. Anfragen zur Beschlagnahme einer Domain, wegen eines URS- oder eines UDRP-Verfahrens und auch sonst gab es keine. Die Anzahl der Abuse- und Spam-Fälle war diesmal höher als im Vorjahr: gab es 2018 lediglich zwei Fälle, waren es diesmal insgesamt fünf: vier Fälle von Phishing und ein Fall von Spam. Bei dotBerlin, die knapp 50.000 Domains verwaltet, sieht man überwiegend den vergleichsweise hohen Preis der Domains als Grund für die geringe Missbrauchsquote. Davon abgesehen beobachte man etwaigen Missbrauch und handele schnell, weshalb Missbrauch von .berlin-Domains sehr selten vorliege und nur für kurze Zeit bestehe.
Der 8-seitige Transparenzbericht 2019 von dotBerlin ist übersichtlich und schnell gelesen. Es bleiben keine Fragen offen. Das Beispiel von dotBerlin sollte Schule machen.