Eine ganz besondere Art der Liberalisierung hat die US-amerikanische Länderendung .us erfahren. Eine Änderung des Verwaltervertrages zwischen der Registry Neustar Inc. und der Aufsichtsbehörde National Telecommunications and Information Administration (NTIA) vom Juli 2018 macht es erstmals möglich, die so genannten »seven dirty words« in Domain-Namen zu registrieren.
Nach einem Verbot durch den Obersten Gerichtshof im Jahre 1978 waren die Wörter »cocksucker, cunt, fuck, motherfucker, piss, shit and tits« strengen Einschränkungen unterworfen. Domain-Namen unter .us, die diese Wörter enthielten, liefen Gefahr, im Nachhinein suspendiert zu werden. Doch damit ist jetzt Schluss: auf Betreiben der Electronic Frontier Foundation (EFF) und der Cyberlaw Clinic der Harvard Law School im Streit um die Domain fucknazis.us hat Neustar die Vergaberegelungen, genauer gesagt das Administrative Policy Statement auf Seite 1.4-34 in Sektion 1.4.6.6 Domain Name Review (C.5.1.vi.f) von Neustars »technical proposal«, für .us modifiziert, so dass eine Registrierung dieser Wörter künftig gestattet ist. Als Freibrief sollte man die Änderung jedoch nicht verstehen: auch weiterhin ist eine Registrierung und Nutzung von .us-Domains nur zu legalen Zwecken erlaubt.