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Streit um .io kann auch zur Löschung führen

Der Streit um die Top Level Domain .io, offizielles Länderkürzel des Britischen Territoriums im Indischen Ozean, schwelt weiter.

Am 22. Mai 2019 hatte die UN-Generalversammlung eine Resolution verabschiedet, mit der die Besetzung des Chagos-Archipels durch Großbritannien verurteilt wurde. Am 06. Juli 2020 reichten nun zwei frühere Bewohner des Archipels eine Beschwerde gegen die Republik Mauritius bei der Afrikanischen Kommission der Menschenrechte und der Rechte der Völker ein. Teil der Beschwerde ist auch .io; nach Behauptung der beiden Beschwerdeführer werde das bei Tech-Unternehmen beliebte Kürzel, das seit Jahrzehnte vom britischen Internet Computer Bureau (ICB) verwaltet wird, kolonial ausgebeutet. Die Registry-Rechte an .io sollten daher auf die Bewohner des Archipels zurückübertragen werden. Problematisch bleibt: Endet die britische Verwaltung des Chagos-Archipels, endet damit grundsätzlich auch das Britische Territorium im Indischen Ozean; sollte »io« daraufhin aus der ISO 3166-1-Standardliste gestrichen werden, müsste auch .io gestrichen werden. Bis wann über diese Beschwerde entschieden wird, ist nicht abzusehen.

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