Die österreichische Domain-Verwaltung Nic.at hat ihr Länderkürzel neu vermessen: anlässlich des 30-jährigen Jubiläums präsentierte Nic.at eine Domain-Landkarte über alle in Österreich registrierten .at-Domains.
Ganze 31.475 .at-Domains waren vor 20 Jahren registriert. Doch diese Zeiten sind lange her: per 31. Juli 2018 waren insgesamt 1.290.950 .at-Domains registriert. Davon entfielen 936.857 .at-Domains oder umgerechnet 72,6 Prozent auf InhaberInnen mit österreichischer Postadresse. Diese Vielzahl an Daten hat Nic.at nun auch graphisch aufbereitet; herausgekommen ist eine Domain-Landkarte für ganz Österreich. Domain-Hauptstadt ist demnach auch die politische Hauptstadt Wien; dort sind 148,8 Domain-Namen unter .at pro 1.000 Einwohnern registriert. Auf den Plätzen folgen Salzburg (124,9) sowie Tirol (102,2); das Schlusslicht ist das Burgenland mit 73,5 .at-Domains pro 1.000 Einwohnern.
Es gibt in Österreich keine Gemeinde ohne .at-Domain. Das freut uns ganz besonders,
betonte Richard Wein, Geschäftsführer von Nic.at. Selbst in Dörfern mit weniger als 70 Einwohnern wie Namlos, Tschanigraben oder Gramais sind .at-Domains registriert.
Die Dichte an .at-Domains kommt dabei nicht von ungefähr.
Viele Domains an einem Ort sind meist ein Zeichen für wirtschaftliche Prosperität und/oder einen demographischen Ballungsraum,
sagt Robert Schiscka, Co-Geschäftsführer von Nic.at. Daher verwundert es nicht, dass auf der Pole Position in der österreichischen Domain-Welt der erste Bezirk in Wien liegt; hier hat jeder Einwohner im Schnitt 1,6 .at-Domains. Diese Zahl erklärt sich durch die hohe Dichte an Unternehmen; laut Statistik Austria sind dort 11.105 Arbeitsstätten ansässig. Besonders auffallend sind die vielen Wintersportgebiete: In der 466-Seelen-Gemeinde Untertauern im Bezirk St. Johann im Pongau sind insgesamt 437 .at-Domains registriert; also fast so viele Domain-Namen wie Einwohner. Das katapultiert den kleinen Ort auf Platz drei im Österreich-Ranking. Dahinter liegen weitere Winterparadiese wie Ischgl, Reith bei Seefeld, Serfaus, Fiss oder Saalbach-Hinterglemm. Domain-Hotspots wie Holzhausen, Tillmitsch oder Meiseldorf lassen hingegen auf eine dortige Ansässigkeit von Domainern schließen.
Auch den verbleibenden 27,4 Inhabern einer .at-Domain ohne österreichische Adresse schenkt Nic.at in der umfangreichen Auswertung Aufmerksamkeit. Sie kommen zum größten Teil aus Deutschland; lediglich etwa neun Prozent des gesamten Bestandes an .at-Domains befindet sich in Händen von Personen aus dem nichtdeutschsprachigen Raum. Dieser Anteil könnte sich in Zukunft noch steigern, denn .at-Domains können grundsätzlich von jedermann zu jedem beliebigen Zweck registriert werden; ein Sitz in Österreich oder eine Postadresse in der Alpenrepublik ist also nicht erforderlich.