Vor wenigen Wochen haben die Regierungen von Großbritannien und Mauritius bekanntgegeben, dass die politische Souveränität des im Indischen Ozean gelegenen Chagos-Archipel, dem letzten noch verbliebenen Teil des Britischen Territoriums im Indischen Ozean, an Mauritius übergeht.
Seither steht die Zukunft der Top Level Domain .io in den Sternen. Nun hat sich erstmals die Internet-Verwaltung ICANN zur Zukunft von .io geäußert. Kim Davies, Vicepresident IANA Services, betonte, dass man sich bei der Vergabe von ccTLDs auf die Standardliste nach ISO 3166-1 verlasse. Aktuell wird .io unverändert in dieser Liste geführt, so dass sich aktuell auch keine Änderung ergebe, zumal die Ratifizierung der völkerrechtlichen Verträge erst für 2025 erwartet werde. Davies betonte jedoch auch:
There is a possibility that ‚IO‘ may be removed as an assigned code in the ISO 3166-1 standard. Should this happen, ICANN’s community-developed retirement policy will apply. In essence, a five-year time window will commence during which time usage of the domain will need to be phased out. That time window might be extended under certain circumstances.
Mit anderen Worten: bis mindestens 2030 müssen Inhaber einer .io-Domain nicht um deren Existenz fürchten. Unternehmen, deren Hauptpräsenz auf einer .io-Domain beruht, haben also ausreichend Zeit, sich um eine sinnvolle Alternative zu bemühen, um bei Bedarf Infrastruktur und Inhalte auf eine Ausweich-Domain umziehen zu können.