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Flüchtlingsgruppe möchte nach OECD-Entscheidung die .io-Verwaltung übernehmen

Die Chagos Refugees Group UK (CRG UK) hat angekündigt, sich mit einem Gesuch auf Redelegierung der Top Level Domain .io an die Internet-Verwaltung ICANN wenden zu wollen.

Damit will man eine Entscheidung nach den »OECD Guidelines for Multinational Enterprises on Responsible Business Conduct« umsetzen. Die Endung .io ist offizielles Länderkürzel des Britischen Territoriums im Indischen Ozean. Mit Urteil vom 25. Februar 2019 hatte der Internationale Gerichtshof festgestellt:

the United Kingdom is under an obligation to bring to an end its administration of the Chagos Archipelago as rapidly as possible.

Zu praktischen Folgen kam es zunächst aber nicht, weshalb sich die CRG UK an die irische Kontaktstelle der OECD wandte, die in einer Art Schlichtungsverfahren im September 2023 folgende Empfehlung aussprach:

The NCP recommends that in cases in which a product, including a digital asset, is associated with long-running disputes regarding human rights, multinational enterprises should be able to demonstrate that they have carried out human rights due diligence.

Die CRG UK deutet dies als erneute Bestätigung ihrer Position. Aktuell wird .io von der Internet Computer Bureau Limited verwaltet, hinter der die US-amerikanische Ethos Capital stehen soll, an der wiederum der ehemalige ICANN-CEO Fadi Chehadé beteiligt ist. Mit einer raschen Entscheidung ist nicht zu rechnen. Für Inhaber einer .io-Domain besteht daher derzeit kein größerer Anlass zur Sorge.

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