Das Russian Institute for Development of Public Networks (ROSNIIROS) muss um das von ihm verwaltete Kürzel .su bangen.
Auf Frage des Domain-Bloggers Kevin Murphy anlässlich des 73. Meetings der Internet-Verwaltung ICANN gab Maarten Botterman, der Chairman des Board of Directors an:
It is correct that the Soviet Union is no longer assigned in the ISO 3166-1 standard and therefore is no longer considered eligible for a ccTLD.
Ein Zusammenhang mit dem von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine besteht also nicht. Gespräche zwischen ICANN und ROSNIIROS haben bereits vor geraumer Zeit begonnen, um einen geordneten Rückzug (»retirement«) vorzubereiten. Der dafür notwendige »Policy Development Process« soll in Kürze verabschiedet werden. Ob ROSNIIROS sich der Entscheidung von ICANN beugen wird, ist allerdings offen; formal ist man kein Mitglied der country code Names Supporting Organization (ccNSO), daher rechtlich unabhängig. Die aktuellen politischen Ereignisse könnten die Weigerungshaltung erst recht herausfordern. Damit bleibt die Zukunft der aktuell rund 105.000 .su-Domains bis auf weiteres unklar.