Kostenlos-Aktionen scheinen sich zum Renner im Domain-Marketing zu entwickeln: nachdem bereits .info-Verwalter Afilias vor etwa einem Jahr dank kostenloser Domains die Registrierungszahlen um über eine Million steigern konnte, hat auch die belgische Domain-Verwaltung DNS dieses Wundermittel für sich entdeckt. Noch bis Ende Januar 2006 können sich Interessenten gratis ihre .be-Domain sichern.
Anlass für die Kostenlos-Aktion ist nach der offiziellen Sprachregelung von DNS, Studien hätten ergeben, dass die Internetnutzer die Schwierigkeiten bei der Nutzung einer eigenen Domain häufig überschätzten und deshalb die Registrierung scheuen. Um diese Berührungsängste abzubauen, will DNS einfach und unkompliziert über die Registrare Domains anbieten. Insider vermuten, dass DNS damit unmittelbar vor dem Startschuss von .eu nochmals die eigenen Systeme auf Belastbarkeit testen will, ist man doch Gründungsmitglied von EURid. Dem Kunden freilich kann es egal sein, er erhält eine uneingeschränkt nutzbare Internetadresse mit der Endung .be, ohne hierfür zahlen zu müssen. Die Aktion ist befristet bis zum 31.01.2006, und bezieht sich nur auf Neuregistrierungen für das erste Jahr. Ab dem zweiten Jahr verlangen die Registrare in der Regel die üblichen Gebühren.
Bisher fällt das Ergebnis überraschend positiv aus: gab es noch vor wenigen Wochen gerade 450.000 .be-Domains, meldet DNS aktuell etwa 745.000 Adressen – eine Steigerung von über 50 Prozent! Eine exakte Zahl der Kampagnen-Domains findet sich täglich aktualisiert auf der DNS-Website. Eine zahlenmäßige Beschränkung bei der Registrierung gibt es übrigens offiziell nicht, allerdings hat DNS die Registrare um freiwillige Limits gebeten, um Domain-Grabbing keinen Vorschub zu leisten. Üblich ist daher, die Zahl der Gratis-Domains auf zehn je Domain-Anmelder zu beschränken.
Noch einige allgemeine Hinweise: .be-Domains dürfen von jedermann zu jedem beliebigen (legalen) Zweck registriert werden, es gibt keine Vergabebeschränkungen. Domain-Namen können zwischen 3 und 63 Zahlen und/oder Buchstaben lang sein; Umlaut-Domains sind derzeit noch nicht möglich, die Vorbereitungen laufen jedoch. So sind daher zum Beispiel Bindestriche zwar grundsätzlich möglich, jedoch nicht ganz am Anfang oder ganz am Ende sowie nicht an 3. und 4. Stelle zugleich.