Übernahme

GoDaddy will Host Europe Group kaufen

Der US-amerikanische Domain-Registrar GoDaddy Inc. wagt offenbar den Sprung nach Europa: nach übereinstimmenden Medienberichten steht das Unternehmen kurz vor einer milliardenschweren Übernahme der britischen Host Europe Group (HEG).

Ein Umsatz von über GBP 151 Mio, über 700 Mitarbeiter und rund 7 Millionen Domains unter Verwaltung – seit ihrer Gründung im Jahr 1997 hat sich die Host Europe Group Ltd. mit Hauptsitz in Hayes (England) als einer der größten Internetprovider in Europa etabliert. Mit Marken wie 123-reg, Webfusion, BrandFortress, Host Europe, Domainbox, Domainmonster, Domainfactory, DonHost, Sign-Up.to oder RedCoruna ist die HEG nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Deutschland, Österreich, Schweiz, Rumänien und Spanien präsent. Als Hauptzielgruppe hat HEG die kleinen und mittelständischen Unternehmen ausgemacht. 2013 wurde HEG für EUR 509 Mio. an die britische Private-Equity-Beteiligungsgesellschaft Cinven verkauft. Die will man sich von ihrem Engagement aber wieder lösen.

Dies wiederum hat die Konkurrenz auf den Plan gerufen. Wie unter anderem das Handelsblatt berichtet, zählen zu den Interessenten die Deutsche Telekom und United Internet. Die Telekom werde hierbei von der Kapitalgesellschaft Hellmann & Friedman unterstützt, United Internet von Warburg Pincus. Der Wert der HEG werde auf etwa 1,5 Milliarden Euro beziffert. Allerdings sollen beide ihre Bemühungen ebenso eingestellt haben wie der Finanzinvestor Pemira; somit sei der Weg für GoDaddy, den mit 61 Millionen verwalteten Domains mit weitem Abstand grössten Domain-Registrar der Welt, frei. GoDaddy seinerseits hat mit der New Yorker Beteiligungsgesellschaft KKR sowie der kalifornischen Gesellschaft Silver Lake ebenfalls finanzstarke Investoren an seiner Seite.

Für GoDaddy würde eine Übernahme, die sich nach unbestätigten Berichten inzwischen auf exklusive Gespräche konzentriert, in mehrfacher Hinsicht Sinn machen. So könnte man nicht nur das eigene Wachstum hin zu einem profitablen Provider beschleunigen, sondern zugleich neue Märkte in Europa erobern. Ausserdem würde man den Fokus weg von Domains hin zu einem Ausbau des Webhosting-Geschäfts verlagern können. Ein offizielles Ende für den Abschluss der Verhandlungen gibt es nicht; es wird jedoch gemunkelt, dass ein Vollzug zum Jahresende 2016 nicht unmöglich erscheint.

(Quellen: reuters.com, fortune.com, wikipedia.org)

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