Von seltsam geschriebenen Domain-Namen sollte man besser die Finger lassen. Diesen altbekannten Grundsatz hat eine aktuelle Umfrage des US-Registrars GoDaddy bestätigt, die sich mit den »roten und grünen Flaggen« bei der Domain-Wahl befasst.
Zum 40. Geburtstag von symbolics.com, der ersten registrierten .com-Domain, wandte sich GoDaddy an seine Kunden und wollte wissen, was für sie als Warnsignal bei einer Unternehmensdomain gilt. Obwohl die Meinungen altersbedingt variierten, war man sich in zwei Punkten einig: Länge und Schreibweise spielen die entscheidende Rolle. Eine überwältigende Mehrheit von 80 Prozent der im März 2025 befragten 1.500 US-Verbraucher gab an, den Besuch oder Einkauf auf einer Website zu vermeiden, wenn die Domain ungewöhnlich war. Diese Meinung war bei jüngeren Generationen noch stärker ausgeprägt: 85 Prozent der Generation Z (Jahrgänge von 1995 bis 2010) und 82 Prozent der Millennials (Jahrgänge von 1980 bis 1999) gaben an, ein Unternehmen aufgrund der Schreibweise seiner Domain nicht besucht zu haben, verglichen mit 76 Prozent der Generation X (Jahrgänge von 1965 bis 1980) und der Babyboomer (Jahrgänge von 1955 bis 1969). Dabei erwarten 71 Prozent der Verbraucher von einem Unternehmen, dass es eine eigene Website und eine eigene Domain unterhält; was dabei einen guten und was einen schlechten Domain-Namen ausmacht, hat GoDaddy in den Kategorien »red flag« und »green flag« zusammengefasst.
Eine »green flag« erhalten kurze, leicht lesbare und damit leicht einprägsame Domains. Verbraucher schätzen es, wenn Domain-Namen kurz und prägnant sind sowie korrekt geschriebene Wörter enthalten, die leicht auszusprechen sind. Zu den Eigenschaften, die eine Domain einprägsam machen, sagen die Verbraucher: vollständige Wörter richtig geschrieben (43 Prozent), eine kurze Domain mit zwei Wörtern oder weniger (40 Prozent), eine leichte Aussprache (38 Prozent), die Verwendung einer einzigartigen Top Level Domain wie .ai oder .shop (23 Prozent) und lustige Domains mit Reimen oder Wortspielen (19 Prozent). Mit einer »red flag« markiert werden vor allem falsch geschriebene, nicht zusammenpassende oder mit Bindestrichen versehene Domain-Namen. Verbraucher sind insbesondere misstrauisch gegenüber Domain-Namen, die falsch geschriebene Wörter enthalten oder nicht zum Firmennamen passen: dagegen fühlen sich drei von vier Verbrauchern wohler, wenn die Domain exakt mit der Firma übereinstimmt. Zu den weiteren Eigenschaften, die eine Domain nicht vertrauenswürdig machen, zählen falsch geschriebene Wörter (56 Prozent), die Domain stimmt nicht mit dem Firmennamen überein (55 Prozent), Bindestriche im Domain-Namen (20 Prozent), Zahlen im Domain-Namen (20 Prozent) und die Verwendung von kostenlosen Domains wie sites.google.com, name.wixsites.com oder godaddysites.com (20 Prozent).
In Zeiten des Tippens und Wischens nicht minder wichtig: die Hälfte der Verbraucher gibt regelmäßig die Domain eines Unternehmens ein, wenn sie auf dessen Website einkaufen möchte. Dagegen nutzen nur 25 Prozent eine Suchmaschine, eMails, Bookmarks oder soziale Medien, um dorthin zu gelangen. Trip Briscoe, Domain-Manager bei GoDaddy:
Businesses that don’t take time to choose the right domain name inadvertently put themselves three steps behind. It’s worth investing in a quality domain that is spelled correctly and exactly matches your business’s name.
Treue Leser von domain-recht.de wissen das natürlich längst, ihnen haben wir schon im Jahr 2000 empfohlen: »Kürze, Kürze, Kürze«, »nur Top Level Domains mit gutem Image«, »nichts überstürzen« und vor allem:
»Machen Sie den Anrufbeantworter-Test!« Sprechen Sie Ihre gewünschte Domain auf den Anrufbeantworter Ihrer Bekannten. Sagen Sie den Domain-Namen nur einmal, ohne Wiederholungen und ohne ihn zu buchstabieren. Wenn Ihre Bekannten Ihre Website damit im ersten Anlauf finden, dann haben Sie eine »gute« Domain!