Statistik

Farsight Security veröffentlicht informativen Traffic-Report für 2010 bis 2019

Statistische Daten zu mehr als 1.500 Top Level Domains: das US-Sicherheitsunternehmen Farsight Security Inc. deckt mit seinem Report »TLD Traffic Volumes in DNSDB« den Datenverkehr aus den Jahren 2010 bis 2019 auf. Das Mammutwerk steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit.

Monat für Monat berichten wir an dieser Stelle über die aktuellen Registrierungszahlen der wichtigsten Domain-Endungen, häufig gestützt durch Quartals- oder Jahresberichte der jeweiligen Registry. Doch der Erfolg einer Top Level Domain muss sich nicht allein an der Zahl der registrierten Domains messen lassen, auch der Datenverkehr (Traffic) ist eine verlässliche Erfolgsgröße. Auswertungen dazu sind bisher rar, umso wertvoller ist daher der Report »TLD Traffic Volumes in DNSDB – Year-by-Year Graphs For 2010-2019«, den Farsight vor kurzem veröffentlicht hat. Auf 353 Seiten untersucht Farsight darin den Traffic für alle in der Datenbank der Internet Assigned Numbers Authority gelisteten Domain-Endungen. Ganz leicht zu verdauen sind die Daten nicht; Begriffe wie »Sum of Counts«, »Unique RR-sets«, »Unique FQDNs (Fully Qualified Domain Names)« und »Unique Effective 2nd‐Level Domains« werden eingangs erklärt, aber dann als bekannt vorausgesetzt.

Doch auch technische Laien können daraus Informationen ziehen. So zeigen die Graphen beispielsweise, ob eine TLD noch aktiven Traffic aufweist, seit wann sie aktiv ist oder ob sie sich auf dem absteigenden Ast befindet. Die Ergebnisse sind nicht immer überraschend: So wächst der Traffic unter .bi (Burundi) seit zehn Jahren beständig an, während er bei .apartments erst im Jahr 2014 sprunghaft einsetzt; .an, die länderspezifische Top Level Domain der Niederländischen Antillen, wurde hingegen im Jahr 2015 gelöscht, so dass folgerichtig auch der Traffic eingebrochen ist. Aber auch relative Vergleiche lassen sich ziehen; so nähert sich die »Sum of Counts« für die britische Länder-Endung .uk der Marke von 100.000.000 Mio., während sie bei .bv (Bouvetinsel) nur knapp über 100.000 hinausreicht. Auch eine Veränderung innerhalb einer TLD weist der Report nach; so ging der Traffic unter .star von 2014 bis 2016 steil nach oben, sackte seither aber wieder ab.

Farsight räumt dabei transparent ein, dass der Report durchaus seine Schwächen hat. So wertet man zwar Unmengen an Datenströmen aus, aber nicht den gesamten Internettraffic weltweit. Bei besonders exotischen TLDs könnte das zu Ausreissern führen, obgleich man bisher keine beobachtet hat. Vor allem jedoch zeigt man insgesamt langfristige Entwicklungen auf, keine »Sprünge« innerhalb eines Jahres. Wer das akzeptiert, findet eine wahre Schatztruhe an Informationen, die sich unter anderem für eine Zusammenstellung oder Überprüfung eines geordneten Domain-Portfolios nutzen lässt, denn TLDs ohne viel Traffic bergen geringere Risiken. Die Lektüre kann daher uneingeschränkt empfohlen werden.

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