Domain Report

Die Entwicklung der Domain-Industrie verlief 2022 schwächer als 2021

Nach für die Domain-Industrie zwei guten Jahren 2020 und 2021, folgte das Domain-Jahr 2022 dem allgemeinen wirtschaftlichen Trend: abwärts. Das zeigt die neue Ausgabe des »Global Domain Report« von InterNetX und Sedo. Die aktuelle Version des Reports ist umfangreicher als ihre Vorgänger.

In seiner vierten Auflage bietet der gerade erschienene »2023 – Global Domain Report« auf 74 Seiten abermals einen Überblick auf das Domain-Geschehen, diesmal des Jahres 2022, mit einem Ausblick auf die Trends in 2023. Der B2B-Domain-Registrar InterNetX und die Domain-Börse Sedo haben ihre Daten im 4. Global Domain Report in übersichtliche und nachvollziehbare Form gebracht. Die fünf Kapitel des Reports behandeln einen Rückblick auf die Domain-Ereignisse 2022, gefolgt von zentralen Zahlen, einem Domain-Atlas sowie Daten und Einschätzungen von InterNetX und von Sedo. Das in der vergangenen Ausgabe prominente Thema Blockchain-Domains hat sich erledigt und glänzt mit Abwesenheit.

Der Rückblick auf 2022 listet graphisch aufbereitet dieses Mal überwiegend die zahlreichen TLD-Transfers zwischen unterschiedlichen Registries auf. Es schließen sich Listen von 2022 eingeführten und für 2023 erwarteten neuen Endungen an. Zwischen den einzelnen Kapiteln sind – wie gewohnt – Stimmen von Branchengrößen eingeblendet, die sich jeweils zu bestimmten Themen und Fragen äußern. Im Kapitel »Zentrale Zahlen« wird der Rückgang registrierter Domains um 4 Prozent im Zusammenhang mit dem Ende von Corona, der Inflation und der Wirtschaftskrise gebracht. Zugleich weisen afrikanische Endungen rapide steigende Registrierungszahlen auf. Zu den populärsten Endungen zählt auch .tk (Tokelau), die dank ihres Programms für kostenlose Domains auf 27 Mio. Registrierungen kommt. Im Report werden anhand zahlreicher Graphiken die Verhältnisse und Daten (z.B. Anzahl der gehosteten Domains, Kategorien von Websites, Vergleich der Registrierungszahlen und Entwicklung dieser Zahlen usw.) von Top Level Domains dargestellt.

Im »Domain atlas«, der einige Länderdaten aus allen fünf Kontinenten präsentiert, erfährt man, dass .online wohl doch die beliebteste neue Endung in vielen Ländern ist, auch wenn sie nicht die absolut meisten Registrierungen aufweist, oder dass in Japan .work (7,8 Prozent!) und in Frankreich .ovh (0,9 Prozent), die Endung eines Telekommunikations- und Internetunternehmens, die populärste neue Endung ist. Ein Drittel des Werkes widmet sich der Arbeit und den Dienstleistungen von InternetX und Sedo, aus denen sich sehr interessante Informationen über die Märkte für Domain-Registrierung und Domain-Handel ergeben.

Der in englischer Sprache gehaltene »2023 Global Domain Report« kommt in neuem Gewand und veränderter Struktur im Vergleich zu seinen Vorgängern. Einen langen Anlauf nimmt der Report, klar mitzuteilen, dass 55 Prozent aller .com-Domains in den USA registriert sind. Zudem haben sich, wie das bei so einem umfänglichen Werk nicht zu verhindern ist, kleine Fehler eingeschlichen, wie wohl auf Seite 45, wo nach den Höhepunkten und Herausforderungen im Jahr 2021 gefragt wird und vermutlich 2022 gemeint war. Nichtsdestotrotz ist der Report sehr lesenswert, und es ist mehr als erfreulich, dass InterNetX und Sedo ihre und Daten aus anderen Quellen zusammentragen, um einen nachvollziehbaren Einblick in die Domain-Industrie zu gewähren. Der Report bietet eine Menge wertvoller Informationen, die bei der Beurteilung unternehmenseigener Fragen zur Domain-Strategie herangezogen werden können.

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