Die deutsche Domain-Verwaltung DENIC eG hat ihren Domain-Atlas neu aufgelegt und meldet einen Wachwechsel an der Spitze: zum Stichtag 31.12.2007 löste Regensburg die bayerische Metropole München als Domain-Hauptstadt ab.
Wie gewonnen, so zerronnen: mit 282 .de-Domains je 1.000 Einwohner hatte sich München im Jahr 2006 den Titel als inoffizielle Domain-Hauptstadt vom Vorjahressieger Düsseldorf zurückerobert; ein Jahr später wechselt dieser Titel erneut. Mit 380 .de-Domains je 1.000 Einwohner darf sich erstmals Regensburg feiern lassen, München kam mit 317 .de-Domains diesmal „nur“ auf Platz zwei. Bei soviel bayrischer Dominanz würde man erwarten, dass der Freistaat auch die Länderstatistik anführt, doch weit gefehlt: nach Angaben der DENIC liegt, bezogen auf die Bevölkerungszahl, die Hansestadt Hamburg mit 236 Domains pro 1.000 Einwohner weit vorn. Doch auch bei den Flächenländern muss sich Bayern den Hessen geschlagen geben. Bei den Zuwachsraten kann Bayern dann glänzen: neben Berlin (plus 10,3 Prozent) und Hessen (plus 9,8 Prozent) erzielt der Freistaat mit plus 9,6 Prozent mit die höchsten Werte.
Besonders erfreulich: mit Thüringen kann ein östliches Bundesland ebenfalls um 8,8 Prozent und damit deutlich zulegen. Insgesamt betrachtet zeigt sich allerdings weiterhin und unverändert ein deutlicher Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern. So wird im Osten der Bundesdurchschnitt von 123 .de-Domains pro 1.000 Einwohner auf Länderebene nirgendwo auch nur ansatzweise erreicht. Die relativ gesehen wenigsten .de-Domains gibt es in Sachsen-Anhalt, das nur 54 pro 1.000 Einwohner aufweist. Betrachtet man den Bundesdurchschnitt, betrug das Domain-Wachstum sechs Prozent, was einen Zuwachs um etwa 600.000 auf rund 10,2 Millionen Domains bedeutet. Damit hat statistisch betrachtet inzwischen etwa jeder achte Einwohner der Bundesrepublik eine .de-Domain registriert. Im gesamteuropäischen Vergleich belegt Deutschland damit hinter den Niederlanden und Dänemark den dritten Rang.
Für Ausländer bleibt .de weiterhin attraktiv: gab es Ende des Jahres 2006 etwa 580.000 Domain-Inhaber mit Sitz im Ausland, ist diese Zahl auf über 840.000 angestiegen – das bedeutet im Jahresvergleich einen Zuwachs um fast die Hälfte! Kurios: bei den Herkunftsländern liegen die Vereinigten Arabischen Emirate dank einiger großer Portfolios mit einigen zehntausend Domains auf dem ersten Platz. Dahinter konnten sich die USA und die Schweiz platzieren. Auch im Ausland bleibt .de damit ein Exportschlager.