Die in Cambridge (USA) ansässige Akamai Technologies Inc. hat Anfang Januar 2015 den »State of the Internet«-Report für das 3. Quartal 2014 vorgestellt. Dabei nimmt Akamai auch Domains unter die Lupe.
Nach Angaben von Wikipedia zählt Akamai zu den weltweit grössten Anbietern für die Auslieferung und Beschleunigung von Online-Anwendungen und -Inhalten. Bekannt geworden ist das Unternehmen aber auch durch seinen in englischer Sprache gehaltenen »State of the Internet«-Report; er wird vier Mal im Jahr veröffentlicht und bietet einen Einblick in die Verbindungsgeschwindigkeiten des Internets, Breitbandeinführungen, mobile Nutzung, Ausfälle und Angriffe; damit liefert er einen Überblick über die Online-Trends von heute. Zu den Highlights der aktuellen, 72 Seiten umfassenden Ausgabe zählt unter anderem ein Bericht über die Zunahme von so genanntem »Attack traffic«, also Datenverkehr, mit dem Server gezielt überlastet werden sollen. Solcher Traffic kam im 3. Quartal 2014 aus 201 Ländern; im Vorquartal waren es nur 161 Länder, wobei China die höchste Konzentration aufweist. Auf Platz zwei liegen die USA, mit etwa einem Drittel des »Attack traffic« Chinas.
Ein besonderer Wettkampf dieser Angreifer entwickelte sich während der Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Anhand der jeweiligen country code Top Level Domain (ccTLD) fand Akamai heraus, dass es parallel zu den Fussballspielen zu Angriffen kam. Das Auftaktspiel am 12. Juni 2014 zwischen Brasilien und Kroatien führte etwa zu überdurchschnittlichen wechselseitigen Hackerangriffen; dabei bediente man sich Techniken wie »Denial of Service (DoS) attacks«, »sql Injection«, »php code injection« und »Remote File Inclusion«. Ins Visier der Hacker mit kroatischer .hr-Domain geriet dabei unter anderem ein brasilianisches Finanzinstitut. Ähnliches beobachtete Akamai bei weiteren vier Spielen; Deutschland war davon aber nicht betroffen. Im Gegenteil: während des denkwürdigen Halbfinal-Spiels gegen Brasilien nahmen die Angriffe sogar eine Auszeit.
In Sachen Domains weiss Akamai schließlich noch zu berichten, dass mehr als 790 Millionen IPv4-Adressen aus 246 Ländern mit der Akamai Intelligent Platform verbunden waren. Die Zahl der IP-Adressen, die das Nachfolgeprotokoll IPv6 verwenden, steigt jedoch; hierzulande lag er bei 11 Prozent und konnte so um 87 Prozent gegenüber dem Vorquartal ausgebaut werden. Lediglich in Belgien liegt der IPv6-Traffic mit 27 Prozent noch höher.