Lesetipp

Domainrecht von Dr. Bücking / Angster

Ende März erschien die zweite Auflage von Dr. Jens Bückings Fachbuch „Domainrecht“, die in Zusammenarbeit mit Rechtsanwalt Henrik M. Angster entstanden ist. In den letzten Monaten war es ruhig um neue Bücher über das Domain-Recht, weshalb dieses Buch nicht nur entstandene Lücken füllt.

Das Erscheinen von „Domainrecht“ liegt bereits neun Jahre zurück, das der zweiten Auflage ist auch schon acht Jahre her. Seitdem sind zahlreiche Bücher zum Thema Domain-Recht erschienen. Das Domain-Recht hat sich in der Zeit aufgrund einer umfassenden Rechtsprechung entwickelt. Zeit, den aktuellen Stand erneut festzuhalten und dem Fachmann ein Kompendium für die Handbibliothek zu geben.

Die Rechtsanwälte Bücking und Angster setzen mit diesem Werk einen neuen Standard für Fachliteratur zum Domain-Recht. Ziel des Buches ist es, die Rechtslage im Domain-Recht herauszuarbeiten und dem Leser Strategien an die Hand zu geben, Konflikte zu vermeiden. Diesem hehren Anspruch wird das Buch mehr als gerecht. Der Aufbau ist logisch und klar: der Text beschäftigt sich zunächst mit der deutschen Rechtssituation, und in einem zweiten Teil mit der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit, wobei zwischen ICANNs UDRP-Verfahren und dem ADR-Verfahren der EURid unterschieden wird. Im Teil über das deutsche Recht bewegt sich der Text nach einer technischen Einführung und einem allgemeinen Überblick von Rechtsverletzungen bei Registrierung, dem Namen- und Markenrecht über Wettbewerbsrecht und Äußerungsrechte (Art. 5 GG) hin zum Vertragsrecht und schließlich dem Domain-Rechtsstreit.

Der Text ist nicht immer einfach und leicht verständlich gehalten; die Typographie wirkt mit teilweise sechs unterschiedlichen Schriftschnitten auf einer Seite verwirrend und insgesamt klein gesetzt. Die Autoren wissen allerdings, mit rechtlichem Know-How zu überzeugen. Sie spiegeln nicht nur den Status Quo von Literatur und Rechtsprechung wieder, sondern beziehen ihrerseits klar und in der Regel überzeugend Position. So wird beispielsweise beim Thema Domain-Grabbing einerseits bei Fragen der Markenrechtsverletzung der Aspekt der geschäftlichen Nutzung im Hinblick auf einen sinnnotwendig folgenden, späteren Verkauf oder einer sonst geschäftsmäßigen Nutzung erwogen, und andererseits Widersprüchliches in Entscheidungen des hOLG Hamburg (5. Senat), das auf das Wettbewerbsrecht zurückgreift, wenn es eigentlich vom Markenrecht spricht, aufgezeigt.

Alles in allem wird man als Praktiker im Domain-Recht auch um dieses sehr gute Werk nicht herumkommen. Wir empfehlen es.


Domainrecht
von
Dr. Jens Bückung und
Henrik M. Angster
Stuttgart, März 2010
Verlag W. Kohlhammer
2. überarbeitete und erweiterte Auflage
222 Seiten, Broschur
EUR 39,90

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