juris & Co

Einkaufshilfe für Online-Datenbanken

Moderne Zeiten verlangen moderne Methoden. Im Zeitalter der Informationsbeschaffung via Internet ist es nicht nur für Domain-Rechtler von Interesse, seine juristischen Informationen aus dem Internet zu besorgen. Informationen (gerade für das Domain-Recht) findet man durchaus per Suchmaschine kostenlos, doch wenn es um Details und Kommentare geht, ist man zuletzt doch auf professionelle Datenbankanbieter angewiesen. Sich zwischen den gängigen Anbietern zu entscheiden, hilft das kleine, schmale (aber hohe) Büchlein von Dr. Matthias Kraft.

Von Anfang an gewinnt man den Eindruck, der Autor weiss wovon er spricht. Und weil dem tatsächlich so ist, nimmt er dem hoffnungsvollen Informationssuchenden genau das: seine Hoffnung. Was möglich wäre mit modernen Programmiertechniken, schöpfen die Anbieter von Online-Datenbanken noch bei weitem nicht aus (eine konsistente Hypertextverlinkung sucht man beispielsweise vergebens). Doch ändert das nichts daran, dass die Systeme der Anbieter die Suche nach Informationen entschieden erleichtern können. Dazu muss der Anwender freilich eine weitere Hoffnung fahren lassen: Einfach ist das nicht, sondern er muss sich mit dem jeweiligen System und seinen Möglichkeiten, gerade bei der Informationsbeschaffung, auseinandersetzen und einarbeiten. Andernfalls wird er das System nicht nutzen oder die Kosten-Nutzen-Rechnung geht wegen langwieriger Recherchearbeit nicht auf.

In seinem Buch sensibilisiert der Autor den Leser für die Fragen, die er an eine Online-Datenbank zu stellen hat, worauf er beim Testen (an dem man selbst und die gesamte Kanzlei keinesfalls vorbei kommt) achten muss, und wie man sich am besten den notwendigen Überblick verschafft. Fünf Systeme stellt der Autor vor, nimmt sie unter die Lupe und unterzieht sie abschließend einem Praxistest: „beck-online.die datenbank“, „juris“, „LEGIOS“, „LexisNexis“ und „Westlaw.DE“. Dabei weiss er die Stärken und Schwächen der einzelnen Angebote leicht verständlich und nachvollziehbar darzustellen. Mit kritischen Worten hält er nicht hinter dem Berg; insbesondere die Suchfunktionen der einzelnen Anwendungen werden ausführlich dargestellt. Erfreulich ist das nicht. Zwar gebe es kein Patentrezept für die Suchfunktion, meint Kraft; den Datenbankanbietern empfiehlt er freilich, sich mit den Sortiermöglichkeiten innerhalb der Suchfunktion nochmals zu beschäftigen (S. 84).

Die Investition in diese „Einkaufshilfe“ sei jedem Juristen anempfohlen, der sich mit dem Gedanken trägt, moderne Arbeitsmethoden einzusetzen und sich von Fachzeitschriften und Kommentaren zu verabschieden. Mit ein paar Euro lassen sich so grosse Investitionen in eine Datenbank, die man hinterher nicht nutzt, weil sie gar nicht das leistet, was man für den Arbeitsalltag braucht, sparen.

Dr. Matthias Kraft
Juristische Online-Datenbanken
Eine Einkaufshilfe
172 Seiten, EUR 19,80
Münster 2005
Matthias Kraft-Verlag

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