Prof. Dr. Thomas Hoeren, als Leiter des Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht der Universität Münster einer der renommiertesten IT-Juristen des Landes, hat sein Standardwerk zum Internetrecht (zu finden unter Materialien) auf den neuesten Stand gebracht. Es steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit.
Mit nunmehr 557 Seiten und damit nochmals geringfügig dicker als die umfangreiche Vorauflage gibt das in 15. Auflage erschienene Werk einen Überblick über die Rechtsgebiete, die man gemeinhin zum Internetrecht zählt. Unverändert ist der klassische Aufbau, der mit der Domain und dem Domain-Recht beginnt, weiter führt zu den Inhalten (Immaterialgüterrecht), über Werbung und Marketing (Wettbewerbsrecht), den Kontakt zum Kunden (Vertragsschluss und E-Commerce-Recht) bis hin zu den Daten der Kunden (Datenschutzrecht). Für Abrundung sorgen Ausführungen zur Haftung und zur Vollstreckung von Gerichtsentscheidungen im Internet.
Wie Hoeren mitteilt, hat das Skriptum mangels geringer Änderungen in der Gesetzgebung vor allem durch die Einarbeitung vieler Urteile eine Aktualisierung erfahren. So gab es Neuerungen in Bezug auf die EuGH-Entscheidung in Sachen Google-Ad, zur Online-Erschöpfung, zum Verbraucherschutzrecht und zur Haftung. Mehr als 200 neue Urteile wurden so nebst weiteren Überarbeitungen eingepflegt. Im Teil zum Domain-Recht haben die Prozesse im Rahmen der Einführung von Kurz-Domains unter .de Eingang gefunden. Lediglich kurz angerissen ist das Thema nTLDs, wobei die Ergebnisse des ICANN-Meetings in San Francisco Mitte März wohl erst in der kommenden Auflage berücksichtigt werden können. Daher ist auch der Hinweis überholt, wonach .xxx endgültig abgelehnt sei; die umstrittene Rotlicht-Domain beginnt in Kürze mit der Registrierung.
Das Manuskript steht – wie übrigens auch sämtliche seiner archivierten Vorauflagen – zum kostenlosen Download zur Verfügung. Aber auch hier gilt wie bei allen Vorauflagen: das Werk mag zwar gratis sein; wem der Inhalt zusagt und wer auch die künftige Arbeit des Instituts unterstützen will, sollte aber die Möglichkeit einer freiwilligen Spende in beliebiger Höhe auf das angegebene Konto nutzen. Im Fachbuchhandel kosten derartige Werke rasch EUR 100,– und mehr; selbst kleine Beträge sind daher nicht nur eine Anerkennung für den Autor, sondern helfen, dass das Skript Internetrecht auch künftig in aktualisierten Auflagen erscheinen kann.