Sedo legte die aktuelle Studie über den Sekundärmarkt für Internet-Domains für das 4. Quartal und das ganze Jahr 2012 vor. Die Studie führt den Trend der letzten Quartale (nach unten) fort. Die Werte des Gesamtjahres 2012 liegen sogar unter denen des Jahres 2009.
Die Anzahl über die Domain-Börse Sedo verkaufter Domains ging in 2012 gegenüber den Vorjahren zurück auf 36.181 Domains und liegt nun unter den 38.727 von 2009, während 2010 mit 43.499 und 2011 mit 39.951 verkauften Domains aufwarteten. Gleiches gilt auch für das Verkaufsvolumen, das 2012 EUR 52.943.046,– betrug, gegenüber EUR 60.583.776,– in 2011, EUR 76.012.091,– in 2010 (dem Jahr mit dem sex.com-Deal) und 54.746.261,– in 2009. Sedo führt dies darauf zurück, dass die Vorjahre von Sonderauktionen zu Markteinführungen wie zweistellige und numerische .de-Domains sowie Registry-Auktionen wie .co und .me besondere Effekte aufwiesen.
Spitzenreiter unter den 36.181 verkauften Domains ist nach wie vor .com mit 48 Prozent Anteil, gefolgt von .de mit 15 Prozent (gegenüber 18 Prozent in 2011). Die Durchschnittspreise entwickelten sich unterschiedlich. So betrugen sie bei .com EUR 1.668,– gegenüber EUR 1.990,– in 2011 und EUR 2.387,– in 2010. .net-Domains erzielten bessere Preise mit im Schnitt EUR 1.453,– gegenüber EUR 1.149,– in 2011 und EUR 1.214,– in 2010. Auch .org konnte sich gegenüber dem Vorjahr verbessern und lieferte EUR 1.022,– gegenüber EUR 923,– in 2011, aber erreichte bei weitem nicht die EUR 1.678,– aus 2010. Die deutsche Endung .de verlor bei den Durchschnittspreisen und begnügte sich mit EUR 1.002,– gegenüber EUR 1.101,– in 2011 und EUR 1.135,– in 2010. Die britische Endung .co.uk erholte sich vom Einbruch in 2011, in dem der Schnitt lediglich EUR 912,– betrug, und erreichte wieder EUR 1.489,–, was nur knapp unter dem Wert von EUR 1.497,– in 2010 liegt.
Für das 4. Quartal 2012 gilt: Die Anzahl der Domain-Verkäufe nahm gegenüber dem Vorquartal wieder zu. Insgesamt verkauften sich 8.818 Domains über Sedo (Vorquartal: 8.181), eine Zahl, die gegenüber dem vierten Quartal 2011 (8.965) etwas abfällt. Der Durchschnittspreis lag nach unserer Berechnung bei EUR 1.406,–, was wenig weniger ist als die EUR 1.483,– im dritten Quartal 2012. Das Handelsvolumen betrug hingegen mit EUR 12.400.622,– mehr als die im Vorquartal umgesetzten EUR 12.134.612,–, aber weniger als in Quartal 2 (13.451.759,–) und 1 (EUR 14.956.054,–). Gegenüber dem Vorjahr, das mit EUR 14.267.093,– aufwartete, fällt das Quartal 4/2012 ab. Im Zweijahresüberblick sieht das wie folgt aus:
Quartal | Domains | Umsatz | Durchschnitt |
Q1–2011 | 10.608 | EUR 15.622.340,– | Ø EUR 1.472,– |
Q2–2011 | 10.600 | EUR 17.098.740,– | Ø EUR 1.613,– |
Q3–2011 | 9.778 | EUR 13.595.603,– | Ø EUR 1.390,– |
Q4–2011 | 8.965 | EUR 14.267.093,– | Ø EUR 1.591,– |
Q1–2012 | 10.113 | EUR 14.956.054,– | Ø EUR 1.476,– |
Q2–2012 | 9.049 | EUR 13.451.759,– | Ø EUR 1.487,– |
Q3–2012 | 8.181 | EUR 12.134.612,– | Ø EUR 1.483,– |
Q4–2012 | 8.818 | EUR 12.400.622,– | Ø EUR 1.406,– |
Am besten verkauften sich im vierten Quartal 2012 .com-Domains (48 Prozent gegenüber 49 Prozent im Vorquartal), gefolgt von .de-Domains (wie die Quartale zuvor 15 Prozent). Danach positionierten sich .net mit 6 Prozent und .co.uk mit 5 Prozent, gefolgt von .org und .eu (je 3 Prozent) und .info, .me und .es mit je 2 Prozent. Die weiteren 94 (vorheriges Quartal 110, davor 150) über Sedo gehandelten Endungen nahmen 13 Prozent der Verkäufe ein.
Insgesamt sieht das Jahr 2012 nicht so gut aus wie die Vorjahre. Das reicht sogar zurück bis in 2009. Von einer positiven Entwicklung ist derzeit nichts zu sehen. Ob die neuen generischen Domain-Endungen, die Anfang kommenden Jahres sicher auf dem Markt sein werden, die Entwicklung positiv beeinflussen, wird man dann sehen. Jetzt müssen Sedo und andere Domain-Handelsplätze erst einmal durch das Jahr 2013, das sich bei den Verkäufen im Vergleich zum Vorjahr bisher etwas verkrampft zeigt.