Rick Schwartz

Die Story hinter flowers.mobi

Rick Schwartz ist einer der großen Domainer der ersten Stunde, Mitgründer und -organisator der T.R.A.F.F.I.C.-Veranstaltungen und erregte Aufsehen, als er vor gut einem Jahr flowers.mobi für US$ 200.000,– ersteigerte. Nun gab er Auskunft, wie es dazu kam. Zugleich ist es ein Lehrstück über Domaining.

„Ich folge dem Geld“, ist die Kernaussage seines Konzeptes und Geschäftsgebarens. Und das aus gutem Grund: Rick Schwartz hat mit Domains einige Millionen gemacht. Aber nach dem spektakulären flowers.mobi-Deal vor gut einem Jahr häuften sich Mutmassungen und Gerüchte, es habe sich um ein abgesprochenes Spiel gehandelt. In seinem Blog zog Schwartz nun einen Strich, um die Gerüchte beiseite zu legen. Zu dem Deal kam es aus zahlreichen Gründen, aber insbesondere aus einem Grund: Schwartz roch das Geld, das in der neuen generischen Endung .mobi steckte.

Betrachtet man sich die Statistiken, so zeigt sich, dass die höchstgehandelten Domains ohne Zweifel .com-Domains sind. In diesem Jahr sind in der aktuellen Top-100-Tabelle 91 .com-Domains gelistet. Da ist das Geld, da fließt es hin. Weiter findet man zwei .mobi-, drei .net-, eine .org-, eine co.uk- und schließlich eine .de-Domain unter diesen 100. Orientiert man sich also daran, welche Domains am höchsten gehandelt werden, kommt man an .com nicht vorbei.

Dass jedoch .mobi so stark gehandelt wird, könnte gerade durch den flowers.mobi-Zuschlag bei US$ 200.000,– liegen, mutmaßen einige. Doch vielleicht ist es gerade anders herum. Rick Schwartz macht deutlich: für ihn sei von Interesse, dass hinter .mobi große Konzerne stehen – Geld. Telefongesellschaften und Telefonhersteller bilden das Konsortium, welche .mobi bei ICANN durchgesetzt haben. Als nun im vergangenen Jahr erstmals Prämium-Domains von der .mobi-Verwaltung selbst zur Versteigerung angeboten wurden, hatte sich Rick Schwartz ein Budget eingeräumt, das er in diese neue Endung investieren würde. Andere Domainer halten nichts von der Diversifizierung und bleiben .com, .net, .org und .info treu. Doch Rick Schwartz setzte auf Risiko: nette US$ 450.000,– bis US$ 500.000,– groß war sein Budget. Er hatte unter anderem flowers.mobi im Visier, für die er US$ 100.000,– bereit war zu zahlen. Doch während der Versteigerung kam es anders als gedacht: Er wusste, ein Anwalt von flowers.com würde mitbieten, aber auch andere Unternehmen wollten in .mobi-Domains investieren. Als aber plötzlich mehrere andere Bieter bei flowers.mobi in den sechsstelligen Bereich hinein boten, änderte Rick Schwartz seine Budgetplanung und bot schließlich US$ 200.000,–. Denn vor allem durch das gesamte Verfahren hatte sich gezeigt, dass starkes wirtschaftliches Interesse an der Domain und an .mobi-Domains überhaupt bestand. Rick Schwartz konnte guten Gewissens dem Geld folgen.

Ob sich die in .mobi getätigten Investitionen für Rick Schwartz auszahlen, weiss er in einigen Jahren. Zur Zeit hat er sicherlich Gewinn gemacht, doch will er die Domains frühestens in fünf Jahren wieder auf den Markt werfen. Was sie dann wert sind, weiss niemand. Doch für alle, die sich den Mund über Rick Schwartz und den flowers.mobi-Zuschlag fusselig reden, hat er einen entscheidenden Tipp: Jede Sekunde, die ihr euch mit meinem Geschäft beschäftigt, ignoriert ihr euer eigenes. Klingt das wie eine gute Entscheidung?

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