israel.com

Kein Zuschlag für die Länderdomain

Das Spiel mit Domain-Preisen nimmt zu: america.com und israel .com sind zwei aktuelle Beispiele, die über Medienhype zu höheren Preisen oder sonstiger Publizität führen sollten. Zu Beginn vergangener Woche ging die Meldung über die Ticker, die Domain israel.com sei im Zuge der T.R.A.F.F.I.C.-East zu einem Spitzenpreis von US$ 5,88 Mio. verkauft worden; die frei versteigerte america.com habe jedoch keinen Bieter gefunden.

Am Montag vergangener Woche berichtete JTA, The Global News Service of the Jewish People, unter Verweis auf TheMarker.com, der Domain-Name israel.com sei zum Preis von US$ 5,88 Mio verkauft worden. Wer der potentielle Käufer war, ist unklar. TheDomain.com summierte daraufhin den Auktionsumsatz der T.R.A.F.F.I.C.-East in Orlando auf US$ 9,2 Mio.; neben die bereits früher benannten US$ 2.550.000,– anlässlich der Live-Auktion und den US$ 737.000,– im Rahmen der stillen Auktion erzielten Zuschläge treten damit weitere US$ 5,88 Mio. für israel.com hinzu. Kaum war die Meldung online, teilte Monte Cahn, CEO des Auktionators Moniker, mit, dass die Domain israel.com vergangenes Wochenende keine Käufer gefunden habe.

Inhaber der Domain ist nach wie vor der Amerikaner Jean-Noel Frydman, der die Domain 1994 kaufte, um, wie es heisst, sie vor Missbrauch zu bewahren. Wegen des 60. Geburtstags Israels habe er sie nun, schreibt JTA, zur Versteigerung gegeben. Bereits einen Tag vor der Live-Auktion, berichtet thedomains.com, hatte das Domain-Auktionshaus Moniker mitgeteilt, einen Käufer für die mit einem Einstiegsgebot von US$ 5,5 Mio. sehr hoch dotierte Domain an der Hand zu haben. Doch einige Stunden vor der Auktion musste der Bieter sein Gebot wegen interner Verfahren zurückziehen. Er wollte wohl nach der Versteigerung in Verhandlung über die Domain treten.

Warum das Geschäft nicht zustande kam, ist unklar. Doch wenn der aktuelle Inhaber es mit seiner Verantwortung für die Domain ernst meint, ist er darauf angewiesen, sich den richtigen Käufer auszusuchen. Eine Auktion ist da sicher nicht der richtige Weg. Die Geschichte von israel.com spiegelt die Tendenz wieder, Käufern Domains durch Publicity schmackhaft zu machen und höhere Verkaufspreise zu erzielen. Genau das war jedenfalls Sinn und Zweck der zahlreichen Meldungen und Spekulationen zum Preis von america.com, deren Wert Experten auf zwischen US$ 3,5 und 7,3 Mio. taxierten. Im Rahmen der Versteigerung vom 22. bis 29. Mai 2008 fand sich jedoch noch nicht einmal ein Bieter, der bereit war, das Mindestgebot von US$ 1 Mio. abzugeben. So liegt nun america.com auf Halde und wartet weiter auf einen Käufer.

Der Verkauf einer Domain zum Spitzenpreis ist eine subtile Angelegenheit. Sie bedarf einer echten Verkäufernatur. Diese sind auch unter Domainern dünn gesät.

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