Kurz vor Jahresende vermeldet der Secondary Domain Market eine spektakuläre Firmenfusion: der im US-Bundesstaat Massachusetts ansässige Domain-Registrar NameMedia übernimmt zu einem nicht genannten Preis die Domain-Handelsplattform Afternic. Geplant ist, Afternic mit der Plattform BuyDomains zu einer grossen Domain-Börse zu vereinen.
Afternic, neben Sedo die weltweit bedeutendste Handelsplattform für Domain-Namen, wurde ca. 1999 gegründet und fand während der Dotcom-Blase im Jahr 2000 in Register.com für rund US$ 45 Mio. einen Käufer. Im Jahr 2002 verkaufte Register.com den Service weiter an Namebuysell, ein von Roger Collins geleitetes Unternehmen. Derzeit hält Afternic ein Angebot von über 1,8 Millionen Webadressen bereit, bietet aber auch ergänzende Dienste wie Wertgutachten oder ein Escrow-Angebot für eine sichere Transaktion im Domain-Handel.
„Mit der Übernahme von Afternic stärken wir unsere führende Position bei der Schaffung eines effizienten Marktplatzes für klein- und mittelständische Unternehmen zum Erwerb von Domain-Namen, um so die eigene digitale Identität zu festigen“ gab Pete Lamson, Vizepräsident von NameMedia in einer knapp gehaltenen Erklärung zu Protokoll. Roger Collins bleibt trotz der Übernahme weiter an der Spitze von Afternic. Auch er zeigte sich in einer ersten Pressemitteilung hoch erfreut über die neue Geschäftsbeziehung. Geplant ist, dass sowohl Afternic als auch BuyDomains, die bisherige Handelsplattform von Namemedia, als eigenständige Marken weitergeführt werden; im Hintergrund sollen jedoch beide Angebote von Synergieeffekten profitieren. Details des Deals wie der Übernahmepreis wurden nicht bekannt gegeben. Klar ist, dass Afternic seinen Sitz in Florida behalten wird.
Mit dieser Übernahme rückt Afternic noch näher an Sedo heran, und bietet nun ein ähnlich breites Angebot wie die grösste Domain-Börse der Welt. In welchem Zusammenhang diese Fusion mit der Entscheidung von Afternic steht, Domains aus dem Bereich der Erwachsenenunterhaltung und des Glücksspiels aus seinem Angebot zu verbannen, ist nicht bekannt.