eco-Kongress

Nur wenige nTLDs erfolgreich?

Die neuen Top Level Domains haben Potential zum Erfolg, auch wenn die Zahl der wirtschaftlich erfolgreichen Endungen überschaubar bleibt. Zu diesem Ergebnis gelangten die Teilnehmer des eco-Kongresses in Köln, der mit einer Diskussion zum Thema aufwarten konnte.

Mehr als 200 Teilnehmer versammelten sich am 17. April 2013 im Kölner RheinEnergie-Stadion, der Heimstätte des Fussballclubs 1. FC Köln, um dem eco-Kongress beizuwohnen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto »Zeit für Visionäre«, und bot eine bunte Auswahl von Themen aus der Welt der Informationstechnologie. Besonderes Augenmerk galt der Diskussion »Wie die neuen TLDs die Welt verändern werden!«, die von Thomas Rickert, Mitglied des GNSO-Councils der Internet-Verwaltung ICANN, moderiert wurde. In drei Vorträgen beleuchteten die Referenten das Thema aus Sicht unterschiedlicher Gruppen; für Verbraucher sprach Sebastian Ritze, Legal Manager der united-domains AG, für die Unternehmen kam Dirk Krischenowski, Geschäftsführer der dotBERLIN GmbH & Co. KG und die Position der Domain-Industrie bezog Elmar Knipp, Geschäftsführer der Knipp Medien und Kommunikation GmbH und zudem Aufsichtsratsvorsitzender der DENIC eG, Verwalterin der deutschen Länderendung .de.

Weitgehend einig war man sich, dass trotz der Flut von anfangs 1.930 Bewerbern nur ein kleiner Bruchteil Aussicht hat, dauerhaft mit Erfolg wirtschaften zu können. So hat etwa united-domains AG, deren Projekt dieses Informationsangebot ist, aus den eingegangenen 1.409 verschiedenen Zeichenketten lediglich 130 Endungen ausgewählt, für die man kostenlose und unverbindliche Vorbestellungen entgegennimmt. Favorit der Kunden ist bisher mit klarem Abstand .shop, für die etwa 110.000 Vorbestellungen vorliegen; auf den Plätzen folgen .web (ca. 90.000), .berlin (.ca 45.000) und .bayern (.36.000). Für .app, die mit 13 Bewerbern begehrteste Endung, verzeichnet man ebenso wie bei .home sowie .inc (jeweils 11 Bewerber) kaum Nachfrage. Elmar Knipp wagte die Prognose, dass die Bedeutung der Registrare abnehmen werde; er erwähnte ein »White-Label-Modell«, bei dem wenige große Anbieter den technischen Betrieb einer Top Level Domain übernehmen, während Kleinanbieter die Domains vermarkten. Dirk Krischenowski schließlich legte den Unternehmen nahe, sich den Herausforderungen zu stellen, die sich durch die Einführung der neuen Endungen ergeben. Er empfahl ihnen, Namen und Marken möglichst rasch anzumelden, und dabei auch geschäftsrelevante Keywords zu bedenken. Nicht zuletzt bietet auch das neue Trademark Clearinghouse erstmals die Option, sich ab sofort und damit bereits vor Registrierungsbeginn um den Schutz der eigenen Rechte zu bemühen.

Nachholbedarf besteht jedenfalls noch in Sachen Pressearbeit. So ist selbst in den USA, der Heimat von ICANN, knapp 80 Prozent der befragten Nutzer unbekannt, dass demnächst eine Vielzahl neuer Domain-Endungen eingeführt wird; kaum besser ist die Lage in Großbritannien, wie eine Umfrage der .info-Registry Afilias zu Tage gefördert hat. Welche konkreten Maßnahmen ICANN ergreifen wird, um für weltweite Aufmerksamkeit zu sorgen, steht noch in den Sternen; für Deutschland hat der eco-Kongress zumindest einen Anfang gemacht.

NB: domain-recht.de ist ein Projekt der united-domains AG.

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