Statistik

Topendung .com verliert wieder sechsstellig Domains und bleibt das Sorgenkind des Jahres

Berichtssaison in der Domain Name Industry: mehrere ccTLD-Verwalter haben ihre Quartals- und Jahresberichte veröffentlicht. Das aktuelle Sorgenkind bleibt aber .com.

Minus 21.130 Domains im Februar, minus 246.327 Domains im März, minus 559.521 Domains im April und jetzt minus 644.348 Domains im Mai. Wer glaubt, dass wir über die wilde Entwicklung einer nTLD sprechen, der irrt – es ist niemand geringerer als der Branchenprimus .com, dessen Abwärtsspirale sich immer schneller dreht. Zwar sind nach wie vor weltweit deutlich über 158 Mio. .com-Domains registriert, aber der Trend ist unverkennbar. Ob es allein an der Zurückhaltung chinesischer Kunden liegt, weiß nur die Registry VeriSign, deren zweites Standbein .net ebenfalls verliert; im Mai 2024 schrumpfte die .net-Zone um über 50.000 Domains. Im Windschatten entwickelt sich dagegen .org prächtig; sie legt im letzten Monat um rund 40.000 Domains zu und profitiert möglicherweise von der Qualitätsinitiative der Verwalterin Public Interest Registry (PIR). Nicht unerwähnt bleiben soll auch das deutsche Länderkürzel .de, das um über 17.000 Domains netto höher notiert.

In Brüssel hat die .eu-Verwalterin EURid ihren Bericht für das 1. Quartal 2024 veröffentlicht. Demnach schloss .eu zum Ende März 2024 mit offiziell bestätigten 3.682.476 Domains und damit praktisch unverändert gegenüber dem 4. Quartal 2023; damals waren es 3.684.820 .eu-Domains. Über die Nische kaum hinaus kommen internationalisierte .eu-Domains; hier zählt EURid 39.893 Adressen. Die meisten .eu-Domains sind nach wie vor in Deutschland registriert; hier haben 977.513 Inhaber ihren Sitz, ein Minus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dahinter folgen die Niederlande (454.686 .eu-Domains) und Frankreich (305.408 .eu-Domains). Übrigens haben auch die meisten .eu-Registrare ihren Sitz in Deutschland (90), gefolgt von den Niederlanden (65). Gesunken ist die Zahl der mehrjährigen Registrierungsverträge; sie steht aktuell bei 6.036, im Vorquartal waren es noch 6.235. Dafür stieg die »renewal quote« leicht von 79 auf 81 Prozent an. Die Europa-Domain bietet damit weiterhin einen stabilen Hafen.

Ebenfalls den offiziellen Bericht für das 1. Quartal 2024 veröffentlicht hat Australiens Domain-Verwalter auDA. Dort vermeldet man 4.249.940 ».au-Domains under management«, ein Anstieg um ca. ein Prozent. Die Zahl der »new domains created« lag hingegen bei 144.204, ein Rückgang um sechs Prozent. Gleich mit einem Jahresbericht kann die französische Registry AFNIC aufwarten. Aus ihrem Rückblick für 2023 geht hervor, dass zum Jahresende 4.133.832 .fr-Domains registriert waren, ein Plus von 137.587 .fr-Domains gegenüber dem Vorjahr. Auch der Marktanteil von. fr innerhalb Frankreichs ist gestiegen; er liegt nun bei 40,3 Prozent (2022: 39,4 Prozent). Für wachsendes Vertrauen in .fr spricht auch, dass der Anteil der Domains, die bereits nach einem Jahr wieder gelöscht wurde, gesunken ist – der Boden für weiteres .fr-Wachstum ist bereitet.

Die aktuellen Domain-Zahlen:

.de 17.702.813 (Vergleich zum Vormonat:+ 17.910)
.at1.486.901(Vergleich zum Vormonat:– 6.288)
.com 158.192.766 (Vergleich zum Vormonat:– 644.348)
.net 12.975.104 (Vergleich zum Vormonat:– 52.548)
.org 10.899.242 (Vergleich zum Vormonat:+ 40.372)
.info 3.586.815 (Vergleich zum Vormonat:– 7.532)
.biz 1.229.277 (Vergleich zum Vormonat:– 5.742)
.eu 3.633.325 (Vergleich zum Vormonat:– 11.686)
.xyz 3.908.488 (Vergleich zum Vormonat:+ 51.310)
.online3.572.433(Vergleich zum Vormonat:+ 48.168)
.top 3.229.064 (Vergleich zum Vormonat: + 101.551)

(Stand 01. Juni 2024)

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