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Neues von .xxx, .bud und .jobs

Die heiße Phase für die Porno-Domain .xxx rückt näher: im kolumbianischen Cartagena soll im Dezember 2010 die Entscheidung über die Einführung fallen. Noch länger gedulden muss sich die Initiative zur Einführung der Städte-Domain .bud, während man bei .jobs den Vorwurf des Vertragsbruchs kontert – hier unsere Kurznews.

Die Internet-Verwaltung ICANN hat beschlossen, dem Regierungsbeirat Governmental Advisory Committee (GAC) im Rahmen der Entscheidung über die Einführung der umstrittenen Porno-Domain .xxx erneut die Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Anlässlich einer Vorstandssitzung in der vergangenen Woche hatte man zwar festgestellt, dass der vorgelegte Entwurf des Registryvertrages mit Bewerber ICM Registry viele Bedenken des GAC ausräume, jedoch einige Punkte offen geblieben seien; hier könne ICANN von der Einschätzung des GAC profitieren, wobei zusätzliche Konsultationen bis zum Dezember-Meeting in Cartagena abgeschlossen sein müssen. Um welche Punkte es sich handelt, ist dem Protokoll nicht zu entnehmen. Man sollte sich jedoch vor falschen Erwartungen hüten: erst kürzlich hat Australiens Kommunikationsminister Stephen Conroy einen erneuten Vorstoß unternommen und angesichts der nicht erkennbaren Vorteile von .xxx seinen Widerstand gegen die Einführung unterstrichen.

Die ungarische Hauptstadt Budapest möchte das Domain Name System um eine ebenso interessante wie konfliktträchtige Top Level Domain bereichern: die Städte-Domain .bud soll im Rahmen der Einführung neuer Endungen über die Donau-Metropole informieren und damit Vorbildern wie .berlin oder .paris nacheifern. Doch nicht nur das böhmische Budweis dürfte Protest anmelden, vor allem der US-Braukonzern Anheuser-Busch Companies mit seiner weltweit bekannten Marke Budweiser (kurz: „Bud“) könnte sich in seinen Rechten verletzt sehen. Das scheint Budapest nicht zu irritieren, selbst in der Vermarktung will man neue Wege gehen: wer sich bei Facebook als Freund eintragen lässt, soll einen Nachlass von 50 Prozent bei den Registrierungsgebühren erhalten. Weitere Details sollen in Kürze auf der derzeit lediglich in ungarischer Sprache zur Verfügung stehenden Kampagnen-Website zu lesen sein.

Employ Media, Verwalterin der Job-Domain .jobs, hat Vorwürfe zurückgewiesen, Internetadressen unter Verstoß gegen die eigenen Vergaberegeln zu verteilen. In einem Antwortschreiben auf den 13 Punkte umfassenden Fragenkatalog des ICANN Board Governance Committee betont Employ Media, dass die Registrierung von .jobs-Domains auch nach der Liberalisierung der Vergaberegeln nur Mitgliedern der Society for Human Resource Management sowie einem eng definierten Kreis an Personalverwaltungen möglich ist. Gegenteilige Behauptungen würden jeder Grundlage entbehren und lediglich dazu dienen, die Liberalisierung zu verzögern – ein unverhohlener Wink an die „.JOBS Charter Compliance Coalition“, die besetzt mit Konkurrenten wie Monster.com oder der „Newspapers Association of America“ Auslöser der Ermittlungen von ICANN war. Ob man sich dort mit diesen Antworten zufrieden gibt, ist derzeit noch offen.

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