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Neues von .se, .mobi und .gay

In Schweden ist der Albtraum jedes Domainers wahr geworden: Domains mit dem Landeskürzel .se waren für einige Stunden vom Netz abgeschnitten. Gut, dass andernorts alles klappt wie am Schnürchen; so gibt es für .mobi ein China-Bundle, während .gay seine Bewerbung ab sofort mit politischer Unterstützung vorantreibt.

Domain-Panne in Schweden: wegen eines Fehlers in einem Skript nach planmäßigen Wartungsarbeiten waren am 12. Oktober Domain-Namen mit der Endung .se für einige Stunden im Internet nicht erreichbar. Wie die schwedische Domain-Verwaltung IIS (Internet Infrastructure Foundation) bestätigte, lag die Ursache des Ausfalls in einem fehlerhaften Software-Update. Nachdem der Fehler rasch entdeckt war, konnte der Ausfall auf die Zeit zwischen 21.45 Uhr und 1.00 Uhr morgens begrenzt werden; allerdings dauerte es einige weitere Stunden, bis alle Name-Server den Fehler ausgemerzt hatten. Von der Panne betroffen waren etwa 900.000 .se-Domains. Die internen Untersuchungen zur Fehleranalyse dauern an.

Die Mobil-Domain .mobi wartet mit einer Neuerung für den chinesischen Markt auf: im Zeitraum 29. Oktober 2009 um 4.00 Uhr UTC bis 28. November 2009 um 4.00 Uhr UTC startet die Sunrise Period für ein Bundle aus Stichwörtern und .mobi-Domains in chinesischer Sprache. Stichworte, die Benutzer anstatt einer Rufnummer in Mobiltelefone eingeben können, sind laut Verwalter DotMobi in China äußerst populär. Speziell für den chinesischen Markt wird die Registry daher Adressen in chinesischen Schriftzeichen anbieten. Diese Adressen, die nicht standardkonforme sprachenspezifische Zeichen enthalten, sind als internationalisierte Domain-Namen (IDNs) bekannt. Die Verwendung von IDNs mit chinesischen Schriftzeichen ermöglicht es, mobile Websites in chinesischer Sprache einfacher über Suchmaschinen zu entdecken. Nach Ende der Sunrise Period stehen diese Adressen auch der Allgemeinheit zur Verfügung. Weitere Informationen für Registrare sind per eMail an IDNCHINA@dotmobi.mobi erhältlich.

Die in San Francisco ansässige Initiative dotGay LLC, an deren Spitze mit CEO Alexander Schubert einer der Mitgründer der dotBERLIN-Bewerbung steht, bekommt Konkurrenz: Dot Gay Alliance, eine Gruppe schwuler und schwulenfreundlicher Unternehmer, hat ebenfalls eine Bewerbung um die Top Level Domain .gay angekündigt. Dabei kann man auf prominente Unterstützung bauen: Daniel O’Donnell, Politiker aus New York und Bruder der Talkmoderatorin Rosie O’Donnell (The Rosie O’Donnell Show), hat sich in einem Brief an ICANN gewandt und mitgeteilt, sich enthusiastisch für .gay einsetzen zu wollen. Seiner Meinung nach werden die erfolgreichsten neuen Top Level Domains jene mit dem größten Rückhalt in der Community sein; diesen Ansprüchen werde die Bewerbung der Dot Gay Alliance gerecht. Dabei setzt man auch auf die soziale Karte: mindestens 51 Prozent der Erlöse von .gay sollen LGBTs (lesbian, gay, bisexual and transgender people) zu Gute kommen. Allerdings gelten die politischen Hürden für .gay angesichts der Erfahrungen mit .xxx als besonders hoch.

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