TLDs

Neues von .ru, .info und .kurd

Freude bei .info: nach dem deutschen Länderkürzel .de und der Business-Domain .biz führt eine weitere hochklassige Domain-Endung attraktive Ein- und Zwei-Zeichen-Domains ein. In Russland arbeitet man an IDNs, und die Kurden wollen ins Domain Name System – hier unsere Kurznews.

Die russische Domain-Verwaltung RU-CENTER (Russian Network Information Center) hat die Details für die zweite Phase der Sunrise-Period zur Einführung von IDN-TLDs bekanntgegeben: ab dem 12. Mai 2010 können sich Inhaber von Wortmarken, die andere als kyrillische Zeichen enthalten, um ihre Domain bewerben. Bereits seit dem 20. April 2010 werden hierfür Vorbestellungen angenommen. Ab dem 15. Juli 2010 werden Anträge für die handelsrechtliche Firma, geographische Bezeichnungen, Bezeichnungen gemeinnütziger Organisationen und Massenmedien entgegengenommen. Auf der Website von RU-CENTER steht umfangreiches Dokumentationsmaterial zur Verfügung, mit dem man sich über weitere Details informieren kann.

Die Internet-Verwaltung ICANN hat den Weg für kurze .info-Domains freigemacht: anlässlich der letzten Sitzung beschloss der Vorstand, dem Antrag der .info-Registry Afilias auf Freigabe der bisher gesperrten Adressen bestehend aus einem und zwei Zeichen zu entsprechen. Bei der Vergabe der begehrten Domain-Namen will sich Afilias ein Beispiel an der .biz-Registry Neustar nehmen und ebenfalls ein Drei-Phasen-Modell anwenden. Die erste Phase ist ein „RFP“ (Requests for Proposal) getauftes Ausschreibungsverfahren, in Phase zwei dann die klassische Versteigerung an den Meistbietenden. Bleiben dann noch Domains übrig, erfolgt ihre Vergabe in öffentlicher Registrierung. Spannend wird sein, wie gut sich die Domains im Vergleich zur Konkurrentin .biz verkaufen: bei deren Auktion hatte e.biz den höchsten Erlös erzielt, die dem Käufer immerhin US$ 66.001,– wert war. Zahlreiche weitere Adressen fanden für Preise zwischen US$ 5.000,– und 1US$ 5.000,– einen neuen Inhaber.

Die kurdische Initiative DotKurd hat angekündigt, sich bei ICANN um die Verwaltung der Top Level Domain .kurd bewerben zu wollen. Die Bewerbung schließt an andere TLD-Initiativen wie .scot, .cym oder .bzh an, wo sich nach dem Vorbild der bereits existierenden Endung .cat eine kulturspezifische Community ihre virtuelle Heimat im Internet schaffen will. Als Zielgruppe für .kurd hat man 35 Millionen Kurden (laut Wikipedia eine iranischsprachige Ethnie, deren Hauptsiedlungsgebiet Kurdistan im Nahen Osten liegt) ausgemacht und damit drei Mal größer ist als die katalanische Community. Eigene Website und Twitter-Account existieren bereits und unterstreichen die Ernsthaftigkeit der Bemühungen, die es bereits seit dem Jahr 2008 geben soll. Als federführend wird der in Nürnberg ansässige Aras Noori genannt, der sich vor wenigen Tagen mit seinem Anliegen schriftlich an ICANN-CEO Beckstrom gewandt hat. Derzeit laufen die Arbeiten am Business-Plan, konkrete Starttermine gibt es noch nicht.

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