Die mittlerweile zu GoDaddy gehörende ICM Registry LLC bangt weiterhin um die Verlängerung des Vertrages für .xxx.
Im Rahmen einer öffentlichen Anhörung machte der frühere ICANN-Direktor Michael Palage geltend, dass ICM Registry mit dem Inhaberwechsel aufgehört habe, zentrale vertragliche Verpflichtungen einzuhalten, darunter die Prüfung der Identität der Domain-Inhaber und die Zahlung von US$ 10,– pro Domain an die eigene Aufsichtsbehörde International Foundation for Online Responsibility (IFFOR), die ihrerseits die zuvor erhaltenen Zahlungen nicht ordnungsgemäß verwendet habe. Der Registrar Tucows machte hingegen geltend, dass die Identitätsprüfung einer »Überwachung von Sexarbeiterinnen« gleichgekommen wäre. Vor allem aber wird beanstandet, dass GoDaddy im Rahmen der einseitigen Vertragsänderungen das übliche »Registry Services Evaluation Process«-Verfahren nicht eingehalten hat. Den Vertrag gleichwohl zu verlängern, könne einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen. Dieser Einschätzung schloss sich auch die Business Constituency, die Stimme der kommerziellen Internetnutzer innerhalb ICANNs, an. Es ist nicht auszuschliessen, dass nun der ICANN-Regierungsbeirat Governmental Advisory Committee (GAC) einschreitet, um ICANN zur Ordnung zu rufen – und damit die Vertragsverlängerung erst recht zum Wackeln bringt.