TLDs

Neues von .net, .mobi und .athens

Nix wirds mit Kurzdomains unter .net: ohne Angabe von Gründen hat VeriSign seinen Antrag zurückgezogen. Dafür geht man bei .mobi gleich mit einer ganzen Auktion von kurzen Adressen in die Offensive, während die Städte-Domain .athens noch ganz am Anfang steht – hier die Kurznews.

VeriSign, Registry für .com und .net, hat den Plan zur Vergabe von .net-Kurzdomains überraschend zurückgezogen. Mitte August 2010 bat man noch offiziell bei ICANN, bisher gesperrte .net-Domains mit einem oder zwei Zeichen vergeben zu dürfen, soweit sie – wie i.net und q.net – nicht vergeben sind oder Bestandsschutz genießen. Selbst das Vergabemodell, eine englische Auktion, stand in den Planungen von VeriSign bereits fest, wobei hohe sechs- und siebenstellige Preise als nicht unrealistisch galten. Die Gründe für den Rückzug sind unbekannt; spekuliert wird, dass ICANN angesichts der Marktmacht von VeriSign daran gelegen ist, diese in der Rolle eines technischen Verwalters zu belassen und wirtschaftliche Eigeninteressen nicht in den Vordergrund zu rücken.

Anders dagegen die Situation bei .mobi: am 30. September 2010 hat die Registry mTLD Ltd. bei ICANN angefragt, die noch verbliebenen Ein- und Zwei-Zeichen-Domains in einer Auktion versteigern zu dürfen. Betroffen sind all jene .mobi-Adressen, die nicht bereits im RFP-Verfahren (Request for Proposals) einen neuen Inhaber gefunden haben. Wie viele und welche Domain-Namen per Auktion unters Volk gebracht werden, lässt mTLD offen und teilt lediglich mit, im Anschluss die restlichen .mobi-Domains per „first come, first served“ zu vergeben. Ähnliche Anträge von Verwaltungen wie Neustar (.biz), Afilias (.info), puntCAT (.cat), Tralliance (.travel) oder RegistryPro (.pro) waren bereits erfolgreich, so dass sich auch mTLD gute Chancen ausrechnen wird.

Der Bewerberkreis der Städte-Domains wächst und wächst: nach Initiativen aus Metropolen wie New York, Paris und Berlin hat nun auch die griechische Hauptstadt Athen verlauten lassen, sich um eine eigene Domain-Endung .athens bemühen zu wollen. Bestätigt wird dies durch Markenanmeldungen für „.athens“ und „dot .athens“ beim US-amerikanischen Patent- und Markenamt. Im Anschreiben der die Stadt vertretenden Anwälte heißt es zudem ausdrücklich, dass die beiden Marken von erheblicher Bedeutung seien, da sie künftig für eine neue Registry genutzt werden sollen. Eine eigene Website gibt es allerdings bisher noch nicht; insbesondere bei dotathens.com dürfte ein Cybersquatter den Stadtverantwortlichen zuvor gekommen sein.

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