TLDs

Neues von .eco, .na und .org

Später Sieg im kalten Krieg: im Wettstreit um die Endung .eco hat sich Al Gore zurückgezogen und damit das Feld Michail Gorbatschow überlassen. Aus Nigeria erreichen uns dagegen Gerüchte um eine Vermarktung des Landeskürzels .na, während .org an Kurz-Domains arbeitet – hier die Kurznews.

Im Duell um die Einführung der Öko-Domain .eco verzeichnet der kanadische Bewerber Big Room Inc. mit seinem prominenten Befürworter Michail Gorbatschow einen kleinen PR-Sieg: wie die britische Tageszeitung „The Guardian“ in ihrer Online-Ausgabe vermeldet, hat Friedensnobelpreisträger Al Gore seine Unterstützung für die Konkurrenzinitiative von Dot Eco LLC von der Öffentlichkeit bisher unbemerkt zurückgezogen. Ein Sprecher begründete den Rückzug mit einem Hinweis, dass Gores gemeinnützigem „Climate Reality“-Projekt nur begrenzte Mittel zur Verfügung stünden, wobei man entschieden habe, diese für eine andere Kampagne einzusetzen; der US-Umweltaktivist Bill McKibbe (350.org) soll sogar mit seiner Unterstützung ins Lager von Big Room übergewechselt sein. Die bisher verwendete Kampagnen-Domain supportdoteco.com verweist seither auf das Angebot der TLD-Berater von Minds + Machines, die ihrerseits an Dot Eco LLC und der Bewerbung festhalten wollen. Im Fall, dass beide Kandidaten bis zuletzt im Rennen bei ICANN bleiben, könnte eine Auktion über den Zuschlag entscheiden.

Wird die südafrikanische Republik Namibia das nächste Land, das seine Länderendung zu echtem Leben erweckt, oder ist alles nur ein großer Bluff? Auf ersteres deuten zumindest die Ankündigungen einer Organisation namens Groot Group Ltd. mit Sitz in Windhoek, immerhin der Hauptstadt von Namibia. Aktuell noch unter Verwaltung des Namibian Network Information Centre, will die Groot Group laut einer Pressemitteilung das Kürzel .na zur „nationalen“ oder „nordamerikanischen“ Identität im Internet ausbauen. Im Gegenzug verspricht man sich bei zwei Millionen angemeldeten Domains jährliche Einnahmen von über US$ 3,7 Millionen für die nächsten 20 Jahre, mit denen das namibische Kultusministerium unterstützt werden soll. Aufhorchen lässt die Ankündigung, weil zumindest nach Behauptung der Groot Group im Hintergrund Straat Investment agiert, ein Unternehmen, das bereits .co zu großem Erfolg verhalf. Doch dort weiss man gar nichts von seinem Glück, und auch das Namibian Network Information Centre hat von solchen Plänen keine Kenntnis. Einmal mehr heißt es: abwarten.

Mittlerweile ist die Informationsseite der Groot Group Ltd. unter dotna.info wegen Whois-Fehler nicht mehr online.

Kurz-Domains bleiben im Trend: nachdem unter anderem Afilias (.info) und Neustar (.biz) vorgelegt haben, hat nun auch die .org-Verwaltung Public Interest Registry (PIR) offiziell bei ICANN angefragt, um Domains mit einem oder zwei Zeichen vergeben zu dürfen. Weiterhin gesperrt bleiben sollen lediglich jene Buchstabenkombinationen, die einer offiziellen Länderendung entsprechen. Im Gegensatz zu den Vorgängern, die auf ein Drei-Phasen-Modell aus Ausschreibung, Auktion und freier Verteilung nach dem „first come, first served“-Grundsatz gesetzt haben, will PIR für die Vergabe der attraktiven Adressen den wirtschaftlichen Weg gehen: im Rahmen eines „request for proposals“ soll ein Domain-Auktionator ausgewählt werden, um die Domains zu versteigern. Zwar spricht PIR in seinem Antrag davon, die Domains an solche Interessenten zu versteigern, die sich zu einer nachhaltigen Marketing-Strategie verpflichten und mit Qualität und Kreativität den .org-Namensraum stärken; es spricht jedoch viel dafür, dass zu guter Letzt der Meistbietende den Zuschlag erhält. Sollte ICANN zustimmen, will PIR so rasch wie möglich mit der Verteilung loslegen.

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