TLDs

Neues von .com, .tel und .xxx

Porno-Domain und kein Ende: rechtzeitig vor den wegweisenden ICANN-Meetings verlangt .xxx mit Nachdruck die Einführung. Die hat .tel nicht nur bereits hinter sich, sondern darf sich nun auch über Kurz-Domains freuen. Dazu gibt es Internationales von VeriSign – hier unsere Kurznews.

VeriSign, Verwalterin der weltweit wichtigsten generischen Top Level Domains .com und .net, hat die Pläne zur Einführung internationalisierter Domain Namen konkretisiert. Anlässlich der Bekanntgabe der Ergebnisse des vierten Quartals 2010 gab CEO Mark McLaughlin im Rahmen einer Investorenkonferenz bekannt, dass man plane, sich für sämtliche IDN-Äquivalente sowohl von .com als auch .net zu bewerben, sobald die Bewerbungsphase zur Einführung neuer Top Level Domains gestartet sei. Mit anderen Worten wären damit erstmals Domains vollständig in Landessprache auch unter .com und/oder .net möglich. Derzeit soll es etwa eine Million dieser IDN-Adressen geben, die allerdings nicht konnektiert sind; spekuliert wird, dass es sich um IDN-Äquivalente bereits registrierter ASCII-Domains handelt, die dem Inhaber mit der Freigabe angeboten werden sollen

Telnic Limited, Registry der Telefon-Domain .tel, hat von der Internet-Verwaltung ICANN grünes Licht für die Einführung von Kurz- und Zifferndomains bekommen. Bereits in Kürze sollen damit Domains wie jj.tel oder 0815.tel möglich sein; lediglich Ein-Zeichen-Domains bleiben gesperrt, ebenso Zwei-Zeichen-Domains, die wie de.tel einer Länderendung entsprechen. Wie Telnic die Domains vergeben wird, will man in Kürze bekanntgeben; gehandelt wird ein 3-Stufen-Modell mit Ausschreibung (request for proposals), Auktion und „first come, first served“-Verteilung. Bisher sind rund 300.000 .tel-Domains registriert, mit den neuen Kurzdomains dürfte .tel nochmals einen Schub in der öffentlichen Wahrnehmung erfahren.

Stuart Lawley, Präsident und CEO von .xxx-Bewerber ICM Registry, hat ICANN aufgefordert, beim nächsten Meeting Mitte März in San Francisco die Einführung endlich zu beschließen. In einem Schreiben vom 24. Januar 2011 weist Lawley darauf hin, dass inzwischen sieben Jahre vergangen sind, seit .xxx seine Bewerbung eingereicht habe; das Treffen mit dem Governmental Advisory Committee (GAC) in Brüssel solle daher auch dazu genutzt werden, den Weg für .xxx freizumachen. Aktuell benötigt ICM Registry monatlich etwa US$ 100.000,–, nur um den Betrieb fortführen zu können; dem stehen bisher keine Einnahmen durch registrierte Domains gegenüber. Allerdings hält auch innerhalb der eigenen Community der Protest gegen die Einführung der Rotlicht-Domain unverändert an; so hat erst kürzlich die Free Speech Coalition (FSC) in einem Brief an ICANN und das GAC nachgelegt und nochmals ausdrücklich vor der Einführung gewarnt.

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