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Neues von .com, .fr und .china

Happy Birthday .com: die weltweit wichtigste Top Level Domain feiert Geburtstag, und VeriSign schmeisst eine große Sause. Die Korken knallen auch in Frankreich, wo sich AFNIC für weitere sieben Jahre als Registry bewähren darf. Lediglich in China sorgen Zensurbemühungen für Grummeln – hier unsere Kurznews.

Die Top Level Domain .com feiert Geburtstag, und die Registry VeriSign lässt es krachen: 25 Jahre ist es her, seit im März 1985 mit symbolics.com die erste .com-Domain das Licht der Internetwelt erblickte und damit den Anstoß für inzwischen an die 85 Millionen weitere Adressen gab. Anlass genug für VeriSign, dieses Jubiläum ab dem 16. März 2010 mit einer ganzen Serie von Festveranstaltungen zu feiern. Den Auftakt macht eine „policy-focused“ Veranstaltung in Washington (DC), für die man den vormaligen US-Präsidenten Bill Clinton als Gastredner gewinnen konnte; des weiteren sind ICANN-CEO Rod Beckstrom, Arianna Huffington von der Huffington Post und der Comedian Mo Rocca angekündigt. Eine weitere .com-Gala wird am 26. Mai 2010 in San Francisco stattfinden. Und auch zu gewinnen gibt es etwas: eines von vier Stipendien im Wert von jeweils US$ 75.000,- winkt denen, die die vielversprechendsten Ideen und Konzepte für die nächsten 25 Jahre .com präsentieren.

Aufatmen bei AFNIC: die französische Domain-Verwaltung darf die Landesendung .fr für weitere sieben Jahre beaufsichtigen. Am 2. März 2010 bestätigte der französische Industrieminister Christian Estrosi AFNIC als Registry; zuvor hatten sich an die 190 Personen und Organisationen für eine Vertragsverlängerung ausgesprochen. Zugleich kündigte AFNIC eine Liberalisierung der Vergaberegeln an: bereits in den kommenden 14 Tagen soll die Registrierung auch für Franzosen mit Sitz im Ausland möglich sein. Innerhalb der kommenden zwei Jahren erweitert sich der Kreis der Registrierungsberechtigten zudem auf alle Personen und Organisationen innerhalb der EU; dies ist verbindlich. Im übrigen will AFNIC für mehr Transparenz und Sicherheit bei .fr sorgen. Ein Schelm, wer denkt, dass sich die vormals äußerst restriktive Registry erst mit diesen Zugeständnissen die Vertragsverlängerung gesichert hat.

Rod Beckstrom, CEO der Internet-Verwaltung ICANN, hat sich persönlich in die Bemühungen Chinas, eine internationalisierte Top Level Domain .china in chinesischen Schriftzeichen einzuführen, eingeschaltet. Besonderes Augenmerk schenkte Beckstrom, der vergangene Woche für zwei Tage nach China reiste, den Zensurbemühungen der Behörden; öffentliche Stellungnahmen waren bisher jedoch nicht zu erhalten. Unterdessen treiben die Regulierungsbemühungen bei der Landesendung .cn seltsame Blüten. Im Kampf gegen missliebige Inhalte wie Pornographie verfolgt die Registry CNNIC seit Wochen einen Zick-Zack-Kurs, der die vormals sehr liberalen Vergaberegelungen zusehends einschränkt. Zuletzt tauchten Berichte auf, wonach jeder Interessent für eine .cn-Domain persönlich unter Vorlage eines Identitätsnachweises bei einer offiziellen chinesischen Behörde vorstellig werden muss, um sich dort die Freigabe zu holen. Chinesische Internetnutzer wären damit gezwungen, vor allem in generische Endungen wie .com und .net auszuweichen, die nach wie vor ohne Einschränkungen zu erhalten sind.

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