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Neues von .cm, .info und .eco

Letzte Woche hatten wir im Newsletter noch über die Bedenken von Markenrechtsexperten hinsichtlich des Neustarts der Länderendung .cm von Kamerun berichtet, schon gibt es auch technische Probleme. Daneben überbieten sich .eco und .green im Wettstreit um die meisten Spenden, während Afilias bei der Suche nach der günstigsten .info-Domain hilft – hier die Kurznews.

In Kamerun kämpft man neben einer befürchteten Cybersquatting-Welle nun auch noch mit technischen Problemen. Nach einem Security-Update der Registry-Server fielen die Root-Server aus. Derzeit arbeitet man an der Lösung des Problems; bis dahin ist die erste Live-Phase, in der .cm-Domains auf Grundlage des bewährten „first come, first served“-Systems vergeben werden, vorläufig ausgesetzt, auch wenn nach Presseberichten ein Neustart bereits für Dienstag, den 4. August 2009 angesetzt war. Ob allein technische Probleme oder auch die Furcht vor zahllosen Rechtsverletzungen (die Rede ist von einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Vorbestellungen) Ursache für die Verzögerung ist, kann nur spekuliert werden. Wie gemeldet, lädt die Endung aufgrund ihrer Vertipperanfälligkeit im Hinblick auf Domains mit der Endung .com zur Registrierung missbräuchlicher Webadressen geradezu ein. Bei NameJet.com, das sich das Recht zur Versteigerung von .cm-Domains aus der Landrush-Phase gesichert hat, wird man allerdings darauf drängen, dass sich die Verzögerung in engen Grenzen hält; ob die Inhaber ihre Domains dann aber wie gewohnt nutzen können, ist offen.

Einen besonderen Service für Interessenten an einer .info-Domain hat sich die Registry Afilias einfallen lasssen: unter info.info/deals listet Afilias Aktionsangebote von Registraren, die .info-Domains vorübergehend zu attraktiven Preisen anbieten. Die Suche lässt sich nach Registrar, aber auch nach Preisen und Datum untergliedern. Allerdings sollte man bedenken, dass neben dem Preis auch andere Faktoren wie zuverlässige Konnektivität oder ein einfach und kostengünstig zu erreichender Support von Bedeutung bei einer Domain sind. Ferner sind Domains oft Teil von Komplettpaketen; wer also nur eine .info-Domain benötigt, aber Webspace dazubuchen muss, fährt am Ende oft teurer als geplant.

Dot Eco LLC, Bewerber um die potentielle neue generische Top Level Domain .eco, hat in einem umfangreichen „Green Paper“ seine Missionsziele näher konkretisiert. So sieht sich .eco als dauerhafte und verlässliche Einnahmequelle für führende Umweltorganisationen; folgerichtig müssen mehr als 50 Prozent der mit .eco erwirtschafteten Profite in Umweltangelegenheiten investiert werden. Man schätzt, auf diese Weise schon in wenigen Jahren mehrere Millionen Dollar in Projekte etwa zum Klimawandel stecken zu können. In der Verteilung der Gelder will man sich auf Organisationen wie „Alliance for Climate Protection“, „The Sierra Club“ und die „Surfrider Foundation“ verlassen, aber auch Einzelpersonen wie den Friedensnobelpreisträger Al Gore. Noch weit mehr in Umweltprojekte investieren will Mitbewerber DotGreen Registry Corporation, der sich um die Einführung von .green bemühen will; hier gehen laut Eigenangabe gleich 100 Prozent des Profits an die grüne Ökonomie, wobei ein Wissenschaftskommitee über die Verteilung entscheiden soll. Und dann gibt es noch die Parallelbewerbung von Big Room Inc., die sich unter doteco.info ebenfalls um eine .eco-Domain bewirbt; hier sollen wieder über 50 Prozent des Profits gespendet werden. Ob .eco aber überhaupt kommt, und wie hoch etwaige Profite wären, ist derzeit völlig offen. Kein Anlass also, das Fell des Bären zu verteilen.

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