Während sich die DENIC gegen kurze .de-Domains zur Wehr setzt, schafft .biz Fakten: Business-Domains mit einem oder zwei Zeichen stehen kurz vor der Einführung. In Nigeria plant man eine Millionen-Domain-Auktion, und in New York soll .nyc Millionen in die Kasse der Stadt spülen – hier unsere Kurznachrichten.
Die Einführung von Webadressen mit einem oder zwei Zeichen unterhalb der Business-Domain .biz wird konkret. Die Internet-Verwaltung ICANN hat die modifizierten Vergaberegelungen zur öffentlichen Diskussion ausgelegt. Zugleich hat ICANN darauf hingewiesen, dass nach eingehender Prüfung die geplante Änderung weder unter Sicherheits- und Stabilitätsgesichtspunkten noch aus Wettbewerbsgründen bedenklich ist. Sollten sich somit – was derzeit nicht zu erwarten steht – bis zum Ende der öffentlichen Diskussionsphase am 15. März 2009 keine wesentlichen Änderungen mehr ergeben, wird es bald besonders kurze und damit besonders attraktive .biz-Domains geben. Für deren Vergabe ist ein „phased allocation program“ vorgesehen, wobei entweder eine Art Ausschreibung (request for proposals), eine Auktion oder eine „first come, first served“-Verteilung erfolgt; zudem ist für diese Domains von erhöhten Gebühren auszugehen.
Die nigerianische Domain-Verwaltung Nigeria Internet Registration Association (NiRA) hat den Neustart der Landesendung .ng auf März 2009 verschoben. Ursprünglich war geplant, ab 1. Januar 2009 die allgemeine und automatisierte Registrierung zu beginnen; die ersten Registrare sind bereits akkreditiert. Einer der Gründe für die Verzögerung scheint zu sein, dass NiRA damit plant, allein in den ersten sechs Monaten zehn Millionen .ng-Domains an Unternehmen und Organisationen weltweit zu versteigern. Inländern, die derzeit noch unter generischer Endung auftreten, soll mit einer Verschiebung mehr Zeit gegeben werden, sich auf diese Versteigerung vorzubereiten. Ein Auktionskomitee ist laut NiRA-Präsident Ndukwe Kalu bereits bestellt. Darüber hinaus plant NiRA mit sehr günstigen Gebühren; Inhaber von Kennzeichenrechten haben daher allen Anlass, sich rechtzeitig um ihre Domains zu bemühen; vielleicht hilft ja der Nigeria-Scam der Nigeria-Connection bei der Finanzierung ?
Die Stadt-Verwaltung von New York hat ihre Pläne zur Einführung der Städte-Domain .nyc bekräftigt. Sprecherin Christine Quinn kündigte an, dass die Endung .nyc bereits nächsten Sommer frisches Geld in die Kassen spülen soll. Damit spielt sie auf eine Mitteilung des privaten Konsortiums dotNYC an, das Adressen wie empirestatebuilding.nyc für US$ 10,– verkaufen und ein Drittel des Erlöses an die Stadt zahlen will. In New York ist jedoch noch keine Entscheidung gefallen, mit welchem Partner man zusammenarbeiten will; so hat sich auch die Organisation Connecting.nyc Inc. um die Verwaltung von .nyc beworben. Für die Stadt New York soll es jedenfalls ein lohnendes Geschäft sein: Quinn erwartet „Millionen von Dollar“ (die Rede ist von US$ 3 bis 4 Mio. jährlich) allein aus der Erteilung der Erlaubnis, den Stadtnamen für eine Top Level Domain nutzen zu dürfen. Da dürfte auch so manch andere Stadt hellhörig werden – egal, ob sie arm oder sexy ist.