TLDs

Neues von .biz, .hamburg und .so

Dem Domain Name System könnte schon bald eine attraktive Auktion bevorstehen: Neustar will Ein- und Zwei-Zeichen-Domains unter .biz versilbern. Aus Hamburg meldet sich eine neue Städte-TLD zu Wort, und in Somalia will man die eigene Landesendung zurückhaben.

Neustar, Registry der Business-Domain .biz, hat mit Ein- und Zwei-Zeichen-Domains Grosses vor: in einem Schreiben an die Internet-Verwaltung ICANN hat man um die Freigabe dieser bisher gesperrten Adressen gebeten. Wie zuvor bereits bei VeriSign (.com) oder dotMobi (.mobi), will man diese äusserst begehrten Domains zur Registrierung freigeben. Dafür hat man sich ein Drei-Stufen-Programm ausgedacht: in Stufe eins soll ein Request for Proposal, also eine Art Ausschreibung, veranstaltet werden, bei der die beste Idee für eine Website unterhalb einer dieser dann verfügbaren .biz-Domains den Zuschlag erhält. Für Stufe zwei plant Neustar eine Online-Auktion, die entweder Neustar selbst oder ein Auktionshaus veranstaltet. Bleiben dann noch Domains übrig, erfolgt ihre Vergabe nach dem „first come, first served“-Grundsatz. Domains, die einer Länderendung entsprechen (darunter .de.biz), bleiben jedoch weiterhin gesperrt. Mit einer Entscheidung des ICANN-Vorstands wird in den kommenden Wochen gerechnet.

Nach .berlin tritt eine zweite deutsche Städte-Domain an, um den Segen ICANNs zu bekommen: die Initiative „.hamburg“ eV will allen Hamburgern einen eigenen Namensraum und lokale Identität im globalen Internet zur Verfügung stellen. Kopf dieser Initiative ist der Hamburger Rechtsanwalt Oliver Süme. Laut einer Pressemitteilung gehören zu den Gründungsmitgliedern von dotHAMBURG unter anderem der Hamburger „Gelbe Seiten Verlag“ Dumrath & Fassnacht sowie der TVG Verlag, der das Hamburger Telefonbuch verlegt; auch der ehemalige Chef von Google Deutschland, Holger Meyer, soll seine Unterstützung zugesagt haben. Im nächsten Schritt will man nun weitere Förderer gewinnen, um die Bewerbung für .hamburg voranzubringen. Im Rahmen des aktuellen ICANN-Meetings in Kairo hat man sich an der Gründung einer eigenen Interessengruppe der Bewerber für cityTLDs beteiligt; zu dieser Gruppe zählen neben Hamburg die Initiativen aus Barcelona, Berlin, New York und Paris. Zu den ersten Maßnahmen dieser Interessengruppe zählt die Einreichung abgestimmter Kommentare zum Bewerberhandbuch, das ICANN im Vorfeld des Meetings als ersten Entwurf veröffentlicht hat.

Nun noch ein Abstecher in die Welt der ccTLDs: in Island hat ISNIC, Verwalterin von .is, mitgeteilt, dass der Admin-C einer .is-Domain seit dem 29. Oktober 2008 nicht mehr Isländer sein muss. Die Reigstrierung ist direkt über die Registry-Website möglich. Die finnische Domain-Verwaltung FICORA erleichtert ebenso das Domain-Management: ab 05. Januar 2009 können .fi-Domains für einen Ein- und für einen Drei-Jahreszeitraum angemeldet werden. Zugleich sinken die Gebühren: ein Einjahresvertrag kostet EUR 15,– und ein Dreijahresvertrag EUR 41,– pro Domain; die stetig steigende Zahl der .fi-Domains führt damit zu etwas günstigeren Registrierungsentgelten. Und in Somalia hat sich die Übergangsregierung bei der Internet-Verwaltung ICANN um eine Delegierung von .so beworben. Die derzeit inoperative Top Level Domain wird vom US-Unternehmen World Class Domains verwaltet; künftig will das Land selbst Kontrolle über sein Kürzel haben. Wann dieser Prozess abgeschlossen ist, ist derzeit nicht absehbar.

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