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Neues von .asia, .xxx und .pl

Die Rotlicht-Domain .xxx bleibt ein Dauerbrenner, und trotz aller Querelen um die Einführung lassen sich andere Mitwerber nicht abschrecken. Mit einem Finanzskandal kämpft die polnische Registry NASK, während .asia mal wieder kräftig die Werbetrommel rührt – hier unsere Kurznachrichten.

DotAsia, Verwalter der Asien-Domain .asia, hat seine eigene Social Community gestartet. Unter keepclicking.asia kann sich jedermann über die Top Level Domain .asia und den asiatischen Markt informieren. Zu den Angeboten der grau-schwarz polierten Webseite zählen ein News- samt Kommentarbereich, die Vorstellung aktiver .asia-Angebote sowie Entwicklungsmeldungen zum Internet in Asien. Die einzelnen Angebote werden ausserdem mit Links zu anderen Communities wie Facebook oder Twitter verknüpft. Derzeit kann man sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass keepclicking.asia vor allem dazu gedacht ist, die Werbetrommel für .asia zu rühren. Den Inhabern von Angeboten unter .asia soll es egal sein; wer exklusive Inhalte unter .asia präsentieren kann, sollte die zusätzlichen Werbemöglichkeiten offensiv nutzen.

Während ICM Registry Inc. noch vor einem Schiedsgericht mit ICANN um die Einführung der Rotlicht-Domain .xxx streitet, droht die Konkurrenz rechts zu überholen. Wie AusRegistry, Registry-Operator der australischen Landesendung .au, meldet, sei man von mehreren Unternehmen wegen der Einführung einer Erwachsenen-Domain kontaktiert worden, darunter auch eine Bewerbung für .xxx. Sie alle seien bereit, die Bewerbungsgebühr von US$ 185.000,– zu bezahlen, bestätigte AusRegistry-Boss Adrian Kinderis. Nach den Vorgaben im Bewerberhandbuch, das derzeit in Entwurfsfassung vorliegt, könnte es dabei zu Doppelbewerbungen und damit zu Auktionen kommen, wer letztlich den Zuschlag für eine Top Level Domain erhält. Öffentlich diskutiert wird neben .xxx etwa das sperrige Kürzel .adultweb, daneben aber auch das naheliegende .sex. Aus der Pornoindustrie kommt aber auch Widerstand; so fürchtet etwa die australische EROS Association, dass Regierungen solche Domains nutzen, um missliebige Inhalte auszufiltern, und hat sich deshalb bei ICANN gegen derartige Rotlicht-Domains ausgesprochen. Ob ICANN nach den Erfahrungen mit .xxx aber überhaupt eine Lücke für Erwachsenen-Domains lässt, ist bestenfalls offen.

Dass die Finanzkrise ihre Spuren auch in der Welt der Domains hinterlässt, zeigt eine Meldung aus Polen. Die nationale Registry NASK hat nach Presseberichten umgerechnet etwa EUR 3,2 Mio. mit so genannten „FOREX futures“ verloren. Da NASK jährlich ein Budget von etwa EUR 16 Mio. zur Verfügung steht, bedeutet dieser Verlust einen erheblichen Einschnitt, zumal es sich um Geld des Steuerzahlers handeln soll. Auch personell blieb dieser Verlust nicht ohne Folge: so musste NASK-Direktor Maciej Kozlowski auf Druck des Wissenschaftsministeriums seinen Posten räumen; ihm ist per 01. Juli 2009 Krzysztof Malinowski nachgefolgt.

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