Der Deutschen liebstes Spielzeug – nein, nicht das Handy, sondern das Auto – soll mit .car eine Top Level Domain bekommen. Des weiteren verspricht DotAsia angesichts der Komplottvorwürfe brutalstmögliche Aufklärung, und die Nördlichen Marianen-Inseln stellt kostenlose Domains in Aussicht.
Das US-Telematik-Unternehmen ATX Group, ein Zulieferer für die Automobilindustrie, hat zusammen mit der Detroiter Connected Vehicle Trade Association (CVTA) eine Initiative gestartet, um mit .car (DotCar) eine neue generische Top Level Domain einzuführen. DotCar ist dabei eines von mehreren Puzzleteilen, um das Internet in Fahrzeuge zu bringen. Besonderes Augenmerk bei .car liegt darauf, Inhalte wie zum Beispiel Webseiten so maßzuschneidern, dass sie den Herausforderungen Sicherheit sowie Nutzerfreundlichkeit im Fahrzeug genügen. Darüber hinaus sollen .car-Angebote als eine Art Datenzentrum für Fahrzeugleistung und -diagnostik einschließlich einer eigenen Firewall zum Schutz vor unbefugtem Zugriff von außen dienen. Anlässlich der Automobilmesse im Oktober 2008 in Detroit soll die Initiative näher vorgestellt werden.
DotAsia, Verwalter der kürzlich gestarteten Asien-Domain .asia, hat auf die Komplott-Vorwürfe reagiert. Wie berichtet, hat die Wuppertaler Madunia GmbH den Vorwurf erhoben, dass sich Auktionator Pool.com mit Hilfe gesellschaftsrechtlicher Verbindungen ausgewählte Top-Domains aus Sunrise- und Landrush-Phase gesichert hat. In einer Presseerklärung hat DotAsia zu den Vorwürfen Stellung genommen und bestätigt, jede unangemessene Aktivität wie Sabotage und schädigendes Zusammenwirken unterbinden zu wollen. Unverzüglich eingeleitete, interne Untersuchungen hätten jedoch ergeben, dass kein Bieter durch eine Beziehung mit Pool.com bevorrechtigt oder benachteiligt worden ist. „Ich versichere allen Registranten und Auktionsteilnehmern, dass unsere Sicherheitsprozesse und -systeme nicht gefährdet sind“, so Edmon Chung, CEO von DotAsia. Jede Auktion sei automatisch um 24 Stunden verlängert worden, wenn am letzten Tag der Bietzeit ein höheres Gebot eingegangen sei; selbst wenn man das Höchstgebot kannte, konnte es also noch überboten werden. Eine Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden zur Ahndung illegaler Aktivitäten sei zudem jederzeit möglich. Er hofft, dass auch die unzutreffenden Vorwürfe bald vom Tisch sind und zitierte ein chinesisches Sprichwort: „im Herzen der Menschen wird Gerechtigkeit sein“.
Die Zeit der Kostenlos-Aktionen im Internet schien vorbei, da prescht DotMP, Verwalter des Länderkürzels .mp der Nördlichen Marianen-Inseln voran: anlässlich der Konferenz der International Trademark Association (INTA) vergangene Woche in Berlin gab DotMP bekannt, ab Sommer für alle Einzelpersonen kostenlose .mp-Domains anzubieten. Zum Schutz vor Rechtsverletzungen haben Inhaber von Markenrechten seit dem 15. Mai und noch bis zum 31. August 2008 Gelegenheit, Domains im Rahmen einer Sunrise Period bevorzugt anzumelden. Für .mp besonders im Visier hat man übrigens Nutzer von Social Networks, die sich künftig unter .mp im Internet präsentieren sollen; einen ersten Vorgeschmack darauf gibt die Website chi.mp.