RegistryPro, Vergabestelle der neu eingeführten »Profi-Domain« .pro, weitet den Kreis der Registrierungsberechtigten deutlich aus: statt wie bisher drei Berufsgruppen können schon bald Vertreter aus 15 weiteren Berufen ihre .pro-Domains registrieren. Auch die geographische Begrenzung auf die USA fällt und eine Registrierung vorerst zusätzlich kanadischen Internetnutzern offen stehen.
.pro ist die exklusivste der sieben neuen generischen TLDs, die ICANN im November 2000 geschaffen hat. Zu den wenigen Registrierungsberechtigten Gruppen, die RegistryPro als besonders professionell und vertrauenswürdig eingestuft hat, zählen derzeit ausschliesslich Rechtsanwälte (.law.pro), Ärzte (.med.pro) und Steuerberater beziehungsweise Wirtschaftsprüfer (.cpa.pro). Auch Firmen, die einen Arzt, Rechtsanwalt oder Steuerberater beschäftigen und entsprechende Dienstleistungen anbieten, konnten bisher schon .pro-Domains registrieren. Dieser Kreis wird nun erheblich erweitert: laut einer Pressemitteilung von RegistryPro können in naher Zukunft unter anderem auch Architekten, Zahnärzte, Tierärzte, Augenoptiker, Physiotherapeuten, Werbeagenturen, Ingenieure oder kein Scherz Fusspfleger eine .pro-Domain erhalten. Weitere Details will RegistryPro in den kommenden Monaten verkünden.
Ebenfalls interessant ist die offizielle Bestätigung, dass man bei RegistryPro noch in diesem Jahr die strikte Begrenzung auf US-amerikanische Anmelder streichen will und die Registrierung für User aus Deutschland, Grossbritannien und Kanada plant. Bei letzteren steht der Termin inzwischen fest: schon ab dem 27. September können kanadische Anwälte .pro-Domains erhalten. Wann genau .pro auch in Deutschland loslegt, ist aber offen.
Unterdessen sind die ersten .pro-Domains online gegangen. Zu den .pro-Pionieren zählt unter anderem der US-Anwalt Bret Fausett, einer der profiliertesten ICANN-Kenner der Szene. Auch die zumindest für deutsche Juristen ersten Exoten lassen nicht lange auf sich warten: unter padivorce.law.pro können sich scheidungswillige Ehepaare aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania scheiden lassen für im Vergleich zu deutschen Verhältnissen konkurrenzlos günstige EUR 200,. Da beklage sich nochmal jemand über den Wegfall der Beweisgebühr in Familiensachen