Die österreichische Domain-Verwaltung Nic.at feiert vierfachen Geburtstag, und das World Wide Web darf mitfeiern: einmal 30, zweimal 20 und nochmal 10 Jahre sorgen für ein Quadruple-Jubiläum bedeutender Internet-Institutionen Österreichs.
Mit einem Sieg beim legendären Hahnenkamm-Rennen hat es in diesem Jahr für Österreich nicht geklappt, aber auch so hat die Alpenrepublik genug Anlass zu feiern. Gleich vier gute Gründe, die Sektkorken knallen zu lassen hat dabei das Internet in Österreich. So erblickte .at, das offizielle Landeskürzel, am 20. Januar 1988 das Licht der Online-Welt. Der inzwischen verstorbene Internet-Pionier Jon Postel hatte auf Anfrage von Dr. Peter Rastl, dem damaligen Leiter des EDV-Zentrums der Universität Wien, die Endung .at in das Domain Name System eingetragen und ihm dies per eMail bestätigt. Bis zum Beginn der öffentlichen Registrierung vergingen weitere drei Jahre, zunächst nur unter den Subdomains .co.at, .ac.at, .or.at und .gv.at, ab dem Jahr 1997 dann erstmals auch direkt unter .at. Die Nachfrage nach .at-Domains war dabei von Anfang an groß – per Ende 2000 waren rund 160.000 Domain-Namen registriert, zum Ende des Jahres 2017 bereits knapp 1,3 Millionen. Interessantes Detail: im Durchschnitt ist eine .at-Domain sieben Jahre alt.
Noch keine dreissig Jahre, aber immerhin bereits zwanzig Jahre auf dem Buckel hat Nic.at. Das wachsende kommerzielle Interesse am Internet hatte im Jahr 1998 zu 30.000 Domain-Registrierungen unter .at geführt, so dass die Universität Wien gemeinsam mit ISPA, dem Verband der Internet Service Providers Austria, eine Lösung für eine professionelle Domain-Verwaltung suchte. Dies führte Mitte 1998 zur Gründung der nic.at Internet Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H., die am 19. Oktober 2012 offiziell zur Nic.at GmbH umfirmierte. Gleichzeitig mit Gründung der Nic.at rief die ISPA auch Stopline, die Online-Meldestelle gegen Kinderpornografie und Nationalsozialismus im Internet, ins Leben. Sie wird in enger Kooperation von ISPA und Nic.at betrieben und hat seit Beginn ihres Bestehens bereits mehr als 65.000 Meldungen aufmerksamer Internet-UserInnen bearbeitet.
Nochmals zehn Jahre sollte es dauern, bis 2008 das österreichische Computer Emergency Response Team (CERT) geschaffen wurde. Es fungiert als Ansprechpartner für IT-Sicherheit im nationalen Umfeld, und vernetzt andere CERTs aus den Bereichen kritische Infrastruktur sowie IKT (Informations- und Kommunikationstechnik) und gibt Warnungen, Alerts und Tipps für kleine und mittlere Unternehmen heraus. Bei Angriffen auf Rechner auf nationaler Ebene koordiniert CERT.at und informiert zudem die jeweiligen Netzbetreiber und die zuständigen lokalen Security Teams. Seine Experten sind national und international höchst angesehen.
Wir freuen uns, in so vielfältiger Weise für die österreichische Internet Community da zu sein und werden auch in Zukunft unseren Beitrag für eine stabile und sichere Internet-Infrastruktur leisten,
so die Nic.at-Geschäftsführung unter der Leitung von Richard Wein und Robert Schischka. Da bleibt uns nur eins: herzlichen Glückwunsch!